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Bleibt gesund mit Daniel Koch

Testen wir genug?

Als Mister Corona führte Daniel Koch die Schweiz durch die erste Welle der Pandemie. Auch pensioniert ist sein Rat landauf, landab gefragt.

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Daniel Koch, 2020

Daniel Koch war von 2008 bis 2020 Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit.

Kurt Reichenbach

Je weniger Covid-19-Fälle in der Bevölkerung zirkulieren, desto grösser ist die Chance, dass Risikopatienten nicht angesteckt werden. Wenn wir alle unsere zwischenmenschlichen Kontakte einschränken, funktioniert das. Dies hat die Bevölkerung in der ersten Pandemiewelle bewiesen.

Auch das Testen ist eine wichtige Massnahme gegen die Corona-Pandemie. Wir schätzen heute, dass eine Person maximal 48 Stunden vor dem Erscheinen der ersten Symptome ansteckend sein könnte. Schlimmstenfalls streuen wir das Virus, schon kurz bevor wir uns krank fühlen. Je schneller wir uns beim Auftreten erster Symptome testen lassen und uns bei einem positiven Befund isolieren, desto kleiner ist das Risiko, andere anzustecken. Und je mehr wir insgesamt testen, desto kleiner wird das Übertragungsrisiko für alle.

«Schlimmstenfalls streuen wir das Virus, schon bevor wir uns krank fühlen»

Daniel Koch

Wir können in der Schweiz aber nur so viele Personen testen, wie wir Tests zur Verfügung haben. Die Anzahl PCR-Tests ist leider aufgrund des technischen Aufwands und der damit verbundenen Kosten beschränkt. Neu stehen uns zusätzlich sogenannte Antigen-Tests zur Verfügung. Diese könnten in jeder Apotheke oder Arztpraxis durchgeführt werden, weil sie ohne Labormaschinen auskommen. Die gelieferten Resultate sind zwar etwas weniger zuverlässig, aber dieses Problem liesse sich bei schweren Symptomen mit einem Nachtesten via PCR-Test lösen.

Der grosse Vorteil der Antigen-Tests ist: Wir können rasch und unkompliziert die Personen testen, die leichte Symptome aufweisen oder die möglicherweise mit dem Virus in Kontakt gekommen sind und die wir heute in Quarantäne schicken. Aber auch Personen, die das Virus auf keinen Fall übertragen sollten wie Besucher und das Pflegepersonal von Alters- und Pflegeheimen. Man könnte sogar ganze Gruppen wie Konzertbesucher präventiv testen, um Ausbrüche zu verhindern. Kurz gesagt: Jede zusätzliche Möglichkeit, die Übertragungen in der Schweiz zu reduzieren, lohnt sich.

Von Daniel Koch am 12. November 2020 - 10:38 Uhr