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Der ganz normale Wahnsinn

Ferien mit Teenagern sind auch im Süden schlimm

Nachdem die Ferien-Ausflüge in die Berge beim Nachwuchs floppten, reiste unsere Familienbloggerin mit ihren Teenagern ein paar Tage in den Süden. Ob das besser lief? Die Antwort liefert der zweite Teil ihres ehrlichen Ferien-Monologes.

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Sandra Casalini, bei sich zu Hause in Thalwil, mit ihren Kindern Gian und Joya, am 04.12.2018, Foto Lucian Hunziker

Auch Ferien sind mit Teenagern eine Herausforderung, weiss unsere Familienbloggerin. 

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«Hallo? Können wir los? Du hast schon vor zwanzig Minuten gesagt, du seist bereit. Was um alles in der Welt wurstelst du da noch rum? Bereit heisst, wir können JETZT los, und nicht, du musst dich noch kämmen und schminken und diese komplizierten Schuhe anziehen. Zum Autofahren würdens im Übrigen auch Flipflops tun.»

«Die Stimmung schon unter Null, bevor wir losgefahren sind»

«Äääääh – hallo? Was machst du jetzt da? Du musst sicher nicht noch Youtube-Filmli schauen! Wir warten alle auf dich! Was soll das heissen, du wartest, bis wir gehen. Wir warten seit Ewigkeiten auf dich! Woher du das wissen sollst? Vielleicht, weil die fertig gepackten Koffer vor der Tür stehen und ich hier rumstehe wie bestellt und nicht abgeholt? Ach Mensch! Nein, ich find dich nicht doof. Ich warte! Na super, die Stimmung schon auf dem Unternullpunkt, bevor wir überhaupt losgefahren sind.»

 

«Und wir kennen nicht alle Leute hier. Doch, das find ich was Gutes! Du kannst nach den Ferien wieder wochenlang die gleichen Gesichter ansehen.»

«Was soll das heissen, du wärst lieber «richtig» nach Italien gefahren? Wir SIND in Italien. Wir fahren nächstes Jahr wieder ans Meer. Der See ist doch toll. Ja, ich weiss, dass wir zu Hause auch einen See haben. Aber der hier ist anders. Wie anders? Naja – grösser… und so. Und die Stimmung ist anders. Und wir kennen nicht alle Leute hier. Doch, das find ich was Gutes! Du kannst nach den Ferien wieder wochenlang die gleichen Gesichter ansehen.»

«Ich find dich super, egal ob du doppelte Salti springst oder nicht»

«Ja, dann gibt’s jetzt hier halt mal keinen Sprungturm. Du musst ja auch niemanden beeindrucken. Ich find dich super, egal ob du doppelte Salti springst oder nicht. Schau mich nicht so an, ich weiss, dass dir voll egal ist, was ich denke, ich wollts nur noch mal sagen. Dafür können wir hier mit all den coolen aufblasbaren Dingen in den See. Willst du lieber das Einhorn oder den Pfau? Peinlich? Ich? Ist doch Wurscht, kennt uns ja niemand!»

«Was, warum fahren wir schon wieder nach Hause? Du fandest es ja eh doof hier. Ah doch nicht?»

«Willst du nicht mal was anderes probieren als Pizza Margherita? Was weiss ich? Fisch? Der kommt hier aus dem See. Hä? Was? Die pinkeln ins Wasser und trinken das dann wieder und das willst du nicht essen? Aber in dem Wasser schwimmst du doch au…. äääh, vergiss, dass ich das gesagt habe. Wir gehen morgen wieder an den tollen Badeplatz. Also Pizza Margherita?»

«Du bist bereit? Mein bereit oder dein bereit?»

«Was, warum fahren wir schon wieder nach Hause? Du fandest es ja eh doof hier. Ah doch nicht? Na, sowas, das hast du aber ziemlich gut versteckt. Du bist bereit? Mein bereit oder dein bereit? Oh, doch da gibt’s einen Unterschied. Ich würd sagen, der beträgt etwa zwanzig Minuten.»

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Familienbloggerin Sandra C.
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Von Sandra Casalini am 15. August 2020 - 07:09 Uhr