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Saturday Night Fever

Das grosse Clubsterben in Zürich?

Ein Partylokal nach dem anderen schliesst in Zürich seine Pforten, und zahlreiche Spekulationen über die Gründe machen die Runde. Blogger und DJ Ray Douglas kennt die Hintergründe.

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OXA, Q, Cabaret, Pfingstweide, Encore, Privé und Apartment 22: Alle diese Zürcher Clubs machen dicht.
RDB/Anton J. Geisser

Eine ganze Reihe von Zürcher Nachtlokalen schloss in den vergangenen Wochen, einige weitere werden in Kürze folgen. Bis zum Sommer werden die Clubs Q, OXA, Cabaret, Pfingstweide, Encore, Privé und das Apartment 22 nicht mehr sein. Da versteht es sich schon fast von selbst, dass Hinz und Kunz mal wieder allerlei Räubergeschichten über die Gründe herumerzählen, zudem redet mancher bereits von einem regelrechten Clubsterben.

Alles Blödsinn. In zwei Fällen werden die Gebäude, in dem die entsprechenden Clubs zu Hause sind, abgerissen, in zwei weiteren werden selbige umgebaut und die Mietverträge laufen aus. Das Q wurde verkauft und soll wieder öffnen (auch wenn so ziemlich niemand aus dem Zürcher Nightlife die neuen Besitzer hier haben zu wollen scheint). Auch das Apartment 22 wird bald als neues Lokal daherkommen. Und so oder so gibt es immer noch absolut genügend Partytempel der verschiedensten Art in der Limmatstadt.

Sicherlich werden nicht mehr so viele neue Clubs wie auch schon eröffnet. Die Gründe sind einfach: Geeignete Räume zu akzeptablen Preisen sind schwer zu finden, und mittlerweile hat es sich wohl herumgesprochen, dass alles passen muss, damit Aufwand und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Ganz zu schweigen von den Nerven, die man für so ein Abenteuer braucht.

Was sich auch nicht von der Hand weisen lässt, ist, eine bedenkliche Entwicklung bei den meisten der eher kommerziell ausgerichteten Clubs. Durch das vor einigen Jahren doch massive Überangebot sahen sich viele gezwungen, über Veranstalter Gratisgästelisten anzubieten.

Zur Erinnerung: Vor noch nicht mal zehn Jahren war es normalerweise nur einem auserlesenen Kreis an wichtigen oder schönen Menschen und gut konsumierenden Gästen vergönnt, keinen Eintritt zu zahlen. 2013 kenne ich Dutzende junge Leute, die nach dem Kriterium in den Ausgang gehen, wo sie auf der Gratisliste stehen. Musik, Club und Publikum sind ihnen oft egal, und wenn etwas davon dann nicht passt, hey, egal, man steht ja noch in zwei weiteren Clubs auf der Liste.

Die Folgen der ausbleibenden Einnahmen sind direkt in der Qualität bemerkbar. Bei den lokalen DJs wird oft gespart, grössere Acts aus dem Ausland kommen seltener, in Renovationen wird weniger investiert. 

Glücklicherweise gibt es aber immer noch genügend gut aufgestellte Betriebe, die nachhaltig arbeiten, deren Publikum den hohen Level schätzt und dafür gerne Eintritt bezahlt. Und diese wird es auch noch lange Zeit geben.

am 27. Mai 2013 - 11:31 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:42 Uhr