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  4. Streaming-Kolumne: «Hot Frosty» – jetzt auf Netflix
Siljas (Film-)Klappe

Frosty + Pinocchio + Weihnachtsmagie = Jack!

Netflix, du hast es mal wieder geschafft. Mit deinem neuen Film «Hot Frosty» läufst du Gefahr, nicht nur einen neuen Kultfilm erschaffen zu haben, sondern ganz nebenbei auch noch für die globale Erwärmung Schuld zu tragen. Und das ausgerechnet mit einem Schneemann. Betonung auf «Mann».

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So kennen wir Schneemänner – rund, fröhlich und mit einem Zylinder auf dem Kopf. Jack ist jedoch kein normaler Schneemann...

So kennen wir Schneemänner – rund, fröhlich und mit einem Zylinder auf dem Kopf. Jack ist jedoch kein normaler Schneemann...

imago images/Shotshop

«Hot Frosty» – dieser Film ist wohl beinahe so schlecht, dass er wieder gut ist. Sagen zumindest viele. Ich hingegen sage: Dieser Film ist schlichtweg gut. Nicht im Sinne von «Wow, so episch, so tiefgründig, was für ein Meisterwerk». Nein, mehr im Sinne von «Wie dämlich, wie lustig, wie perfekt für die Weihnachtszeit!». Denn wie lächerlich kann ein Film sein? Eine Frau hängt einem Schneemann, der in der Stadt offenbar nach Adonis’ Abbild gebaut wurde, einen «magischen Schal» um und der Schneemann erwacht zum Leben?

Klar, wir alle kennen es von Frosty, dem Schneemann, der einen Zylinder bekommt und dann durch die Stadt tanzt. Jack – wie er von allen genannt wird – sieht mehr so aus, als ob sich jemand einen Hottie zu Weihnachten gewünscht hat und der Weihnachtsmann sowas von abgeliefert hat. In Form von Ted aus «Schitt’s Creek». Und der ist nicht der einzige, der so manchem Serienjunkie bekannt vorkommen dürfte. Denn da Jack kriminell wird, macht es sich der Sheriff der Stadt zu Aufgabe, den Kriminellen zu fangen. Und dieser Polizist ist Doug Judy, der Pontiac Bandit. Für alle meine «Brooklyn 99»-Fans: Ihr wisst, wen ich mein. Oh, und sein Partner auf dem Revier ist Charles Boyle. Nur so nebenbei. 

Schal statt Zylinder

Kathy hängt also diesem Schneemann einen Schal um, der erwacht zum Leben, stiehlt, sucht sie auf und sie nimmt ihn nach einigem Zögern bei sich auf. Hände hoch, wer von euch hat früher «Mean Girls» geschaut? Gretchen Wieners spielt Kathy und es gibt doch tatsächlich ein kleines Easter Egg in «Hot Frosty» für alle Fans dieses Films. Obwohl wir hier wohl eher von einem Christmas Egg sprechen müssen. 

Da Jack eigentlich gerade geboren wurde, hat er natürlich keine Ahnung von irgendwas und ist deshalb kindlich naiv. Was ihn aber sehr süss macht. Und er lernt auch schnell dazu, wodurch das kindliche schnell vergessen ist. (Manche würden diese Tatsache nämlich als creepy ansehen, aber da muss man jetzt einfach mal drüber hinweg schauen. Es ist nur ein Film!)  Ausserdem ist Jack nicht gern drinnen, weil es ihm dort zu warm ist. Wir vergessen schliesslich nicht: Er ist nach wie vor ein Schneemann. Und wie es in solchen Weihnachtsfilmen nun einmal so ist, hinterfragt das auch kaum jemand in der Stadt, sondern so ziemlich alle akzeptieren es mit der Begründung, dass schliesslich Weihnachten sei. 

Bei «Hot Frosty» wird einem nicht nur warm ums Herz, sondern auch sonst am Körper, denn – auf die Gefahr hin, jetzt sehr oberflächlich zu wirken – Jack ist heiss. Was soll man machen. Aber deswegen wurde er ja auch gecastet. Am Ende gibts dann noch…Nein! Keine Angst, ich verrate nicht, was am Ende passiert. Obwohl ihr es euch wahrscheinlich denken könnt. Wer also bei diesem kalten Wetter einen gemütlichen Filmabend machen will, ohne gross nachdenken zu müssen, kann sich von «Hot Frosty» so richtig einheizen lassen. Da braucht es dann auch kein Kaminfeuer mehr. 

Von san am 22. November 2024 - 16:15 Uhr