Es passiert den Besten und Organisiertesten: Manchmal sind die Augen grösser als der Hunger. Und wir kaufen viel zu viel ein. Auch ein knurrender Magen ist im Supermarkt des Vertrauens kein guter Ratgeber. Die Folge? Haufenweise Essen landet später im Müll.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zählte in seiner 2019 veröffentlichten Studie rund 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle. Davon sollen etwa 480’000 Tonnen einfach im Müll gelandet sein. Ein Teil wird rezykliert oder zu Biogas verarbeitet, viel ist schlichtweg futsch. Food Waste heisst das dann ganz Neudeutsch.
Die Gründe? Das BAFU führt unter anderem «fehlende Wahrnehmung der eigenen Lebensmittelabfälle, mangelndes Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln» an. Weist aber auch darauf hin, dass wir vermutlich alle zu wenig über Haltbarkeitsdaten, Lagerung und Resteverwertung wissen.
Denn: Aufgedrucktes Datum ist nicht gleich aufgedrucktes Datum.
1. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Der Name ist hier Programm. Bis mindestens zu diesem Datum garantiert der Hersteller die Qualität des gekauften Produkts. Auch nach Ablauf dieses Datums dürfen die Produkte aber sogar noch verkauft werden. Es kann lediglich sein, dass sich Geschmack oder Farbe verändern kann. Ein Riechtest wird ebenfalls empfohlen.
Die Tafel Deutschland hat ein Merkblatt mit Richtwerten zusammengestellt. So können korrekt gelagerte Eier etwa bis 21 Tage nach MHD gegessen werden, Milch maximal 2 Tage, Joghurts sogar noch 5 Tage. Man soll hier auf seine Sinne vertrauen, so heisst es. Gesunder Menschenverstand hilft auch – oder isst irgendjemand gerne schimmlige Joghurts oder vertraut dem Inhalt sich wölbender Konservendosen? Die ganze Liste der deutschen Tafel gibt es hier >
2. Verbrauchsdatum
Hier gilt es schon mit etwas mehr Vorsicht zur Tat zu schreiten. Das Verbrauchsdatum ist vor allem bei verderblichen Lebensmitteln oder solchen, die gekühlt werden müssen, wichtig. Beim Verbrauchsdatum sollten wir brav bleiben, nach Ablauf der Frist können sie zum Gesundheitsrisiko werden. Das gilt besonders bei Schwangeren und auch für Kinder. Beispiele gefällig? Etwa Fleisch und Fisch. Und auch bei Milch müssen wir vorsichtig sein.
3. Zu verkaufen bis …
Endlich dürfen wir die Revolution einleiten – dieses Datum dürfen wir ignorieren. Das sind quasi supermarktinterne Regieanweisungen. Von Bedeutung ist nur das Haltbarkeits- und Verbrauchsdatum.