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Feine Frustkiller

Mood Food: Jetzt essen wir uns glücklich

Kennt ihr das Rezept fürs Glück? Manchmal kann man einfach reinbeissen. Denn gewisse Früchte und Gemüse heben unsere Stimmung. Zum Beispiel machen uns Bananen fast so glücklich wie Schokolade. Am besten, ihr testet es gleich selbst.

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Ananas

Gute Laune zum Reinbeissen: Die Inhaltsstoffe der Ananas kurbeln die Serotoninproduktion an. 

Getty Images/EyeEm

Nichts hilft so gut gegen Liebeskummer wie Schokolade. Täfeli für Täfeli trocknen sich die Tränen. Das ist nicht nur ein vielerprobter Erfahrungswert, auch die Wissenschaft weiss: Nahrungsmittel beeinflussen unsere Stimmung. Essen lenkt von unangenehmen Dingen ab und hilft uns, belastende Erlebnisse schneller zu bewältigen. Das Wichtigste: Man kann sich sogar glücklich essen.

Die Psyche isst mit

«Mood-Food» ist das Zauberwort. Es bedeutet Gefühlsnahrung. Sie wirkt, weil die Psyche bei der Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle spielt. Dabei geht es um früheste Erinnerungen aus der Kindheit, um alte Gewohnheiten und die Umgebung, in der wir unsere Nahrung aufnehmen.

«So lösen zum Beispiel warme Speisen das Gefühl von Geborgenheit aus»,

erklärt Dr. Andrea Flemmer, Diplombiologin und Ernährungswissenschaftlerin. Das gehe auf unsere Erfahrungen als Baby zurück, als die Anwesenheit einer fürsorglichen Person Nähe und Wärme vermittelte.

Die Rolle des Glückhormons

Aber auch biologische Abläufe steuern ihren Teil bei. Ganz vorne dabei ist Serotonin. Die wichtigste Funktion des «Glückshormons»: Es dämpft die Angst. Steigt der Serotoninspiegel, steigt auch die Stimmung. Serotonin ist aber kein Hormon, sondern ein Botenstoff, der aus der Aminosäure Tryptophan gebildet wird. Diese Substanz findet sich in verschiedenen Lebensmitteln. Daher kann man Serotonin nicht einfach essen, um gute Laune zu kriegen – der Glücksbote braucht sozusagen ein Grundgerüst; er muss zuerst im Gehirn gebildet werden.

Dunkle Schokolade ist ein Superbooster

Eine weitere Schwierigkeit: Nur wenn das Lebensmittel sehr viel Tryptophan und wenig andere Eiweissbausteine enthält, kann es die Glückswirkung entfalten. Darum macht dunkle Schokolade (viel Tryptophan, wenig andere Aminosäuren) eine wesentlich bessere Stimmung als andere Sorten. Hinzu kommt, dass Zucker für eine bessere Aufnahme von Tryptophan sorgt.

Das Rezept für die optimale Glücksdiät ist eigentlich ganz einfach: Gesund und abwechslungsreich soll es sein, ideal ist eine vitamin- und mineralstoffreiche Vollwertnahrung mit Fisch, Kohlenhydraten, wenig Fett und Eiweiss. Um die Serotoninkonzentration zu erhöhen, isst man am besten kohlenhydratbetont und eiweissarm. Aber Achtung: Zu viele Kohlenhydrate zeigen sich schnell auf der Waage. Und Übergewicht macht alles andere als glücklich.

Das sind die Stimmungsmacher

Ananas
Anerkannter Frustkiller. Grund: Frische Ananas kurbelt die Serotoninproduktion kräftig an, und dank ihres hohen Gehalts an Vitamin C bringt sie den Kreislauf in Schwung. Mood-Food par excellence.

Bananen
Bananen machen happy. Die darin enthaltenen Kohlehydrate helfen bei der Bildung des «Glückshormons» und steigern Laune und Wohlbefinden.

Himbeeren
Ideales Soulfood, das zudem auch noch figurfreundlich ist: Fettarmen Joghurt mit etwa 50 Gramm Himbeeren und zwei Esslöffeln Haferflocken mischen – und geniessen. Auf diese Weise gelangt der Eiweissbaustein Tryptophan auf direktem Weg ins Gehirn, von wo aus er Ausgeglichenheit verbreitet.

Chili
Der Wirkstoff Capsaicin löst auf der Zunge einen leicht brennenden Schmerzreiz aus. Darauf folgt ein Glücksempfinden, das durch die Ausschüttung von Endorphinen zustande kommt. Das nennt man den «Pepper high Effect».

Schokolade
Der Klassiker der «Seelennahrung». Die Bestandteile Zucker, Fett und Kakao fördern im Gehirn die Bildung des Glückshormons Serotonin. Der gesteigerte Serotoninspiegel vermittelt Entspannung, Zufriedenheit und Harmonie; trübe Gedanken verschwinden, die Laune wird besser. Doch Vorsicht: Eine Tafel Schokolade hat 500 Kalorien und ist somit eine richtige Kalorienbombe!

Säfte
Sie sind ebenso gesund wie ganzes Obst oder Gemüse. Voraussetzung: Frisch gepresst müssen sie sein. Besonders gesund sind Karotten-, Tomaten- und Orangensaft. Es lohnt sich also, in eine eigene Presse zu investieren.

Von lm am 25. November 2020 - 09:09 Uhr