Das mag jetzt überraschend kommen, und doch ist es wahr: Wir alle haben einen Intimbereich. Und tatsächlich, der möchte auch gepflegt werden. Was eigentlich jedem klar sein sollte, war bis vor ein paar Jahren dennoch ein Tabuthema. Dann wendete sich das Blatt – und zwar so stark, dass heute Mittelchen wie Highlighter-Creme für die Vagina, spezielle «Lippenpflegestifte» und Schamhaarconditioner die Runde machen. Zwischen diesen zwei Extremen scheint es irgendwie nur wenig Raum zu geben – und jede Menge Platz für Fehler. Wir klären über das auf, was wir bei der Intimpflege bisher falsch gemacht haben:
Es schlichtweg übertreiben
Es sollte eigentlich längst kein Geheimnis mehr sein: Unser Intimbereich ist ziemlich intelligent konzipiert und reinigt sich ganz von selbst. Duschgels, parfümierte Seifen und sämtliche, absurd klingende Intim-Beauty-Produkte sind daher nicht nur unnötig – sie können sogar schaden! Der pH-Wert der Vagina ist extrem empfindlich und schützt, einmal gestört, nicht mehr zuverlässig vor schädlichen Bakterien. Warmes Wasser reicht vollkommen aus. Wer damit gar nicht zurechtkommt, kann – unbedingt nur äusserlich – mit einer Waschlotion nachhelfen, die den natürlichen pH-Wert unterstützt.
Nur auf sexy Lingerie setzen
Die French-Girls wissen es schon lange: Baumwoll-Slips sollten in unserer Unterwäsche-Schublade einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Im Gegensatz zu Synthetikfasern ist das Naturmaterial atmungsaktiv und sorgt so für die richtige Belüftung im empfindlichen Intimbereich. Kleiner Tipp am Rande: Wenn wir allein zuhause sind, ist keine Unterwäsche ab und an die beste Unterwäsche.
Es mit dem Schutz übertreiben
Wo wir gerade beim Thema sind: Auch die vermeintlich schützenden Slipeinlagen mögen zwar zu Beginn und Ende der Periode keine schlechte Idee sein – auf Dauer blockiert die klebende Unterseite der Einlagen jedoch auch den bequemsten Baumwoll-Slip in seiner luftdurchlässigen Funktion. Ein gefundener Nährboden für schädliche Bakterien.
Beim Sex den Schutz weglassen
Nicht falsch verstehen: Geht es zur Sache, unbedingt den Kopf ausschalten und einfach geniessen. Zuvor sollte man trotzdem Folgendes wissen: Kondome schützen nicht nur vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften, sondern auch davor, den pH-Wert während des Geschlechtsverkehrs aus dem Gleichgewicht zu bringen. Fällt dieser Schutz weg, ist die Bahn für Harnwegsinfektionen, Scheidenpilz und andere Krankheiten frei.
Die Ärztin nur bei Problemen aufsuchen
Zugegeben, es gibt definitiv schönere Termine als den beim Frauenarzt. Trotzdem sollte das jährliche Meeting unter keinen Umständen verschoben werden: Der Checkup gibt Gewissheit, ob nach wie vor alles in Ordnung ist und kann helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen.