Habt ihr genug davon, dass euer Körper von künstlichen Hormonen gesteuert wird? Nach inzwischen über 60 Jahren Pille geht der Trend zum Absetzen: Ihr verabschiedet euch von den kleinen Tabletten und übernehmt wieder die Führung! Ja, in den ersten Monaten kann der Körper noch etwas überfordert sein. Mit den folgenden Tipps sollte der Übergang aber möglichst glatt und problemlos über die Bühne gehen:
1. Zyklus beobachten
Gleich nach dem Absetzen der Pille solltet ihr euren Zyklus beobachten. Denn auch wenn die Menstruation nicht eingesetzt hat, tun sich im Körper bereits einige Dinge – zum Beispiel bei der Temperatur: In der ersten Zyklushälfte ist sie niedriger als in der zweiten Hälfte. In der Mitte stürzt sie kurz in die Tiefe, bevor sie pünktlich zum Eisprung wieder rasant ansteigt. Alles, was ihr zum Zyklusverfolgen braucht, ist ein Digital-Thermometer mit zwei Stellen nach dem Komma. Damit könnt ihr jeden Morgen (gleich nach dem Aufwachen und am besten noch im Liegen!) die Temperatur messen und in einem Notizbuch festhalten. So habt ihr einen Überblick über eueren Zyklus und wisst, wann er nach dem Absetzen der Pille wieder langsam zur Normalität zurückkehrt. Bleibt die Temperatur immer ungefähr gleich, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ihr noch keinen Eisprung hattet und noch etwas Geduld braucht, bis sich alles einpendelt.
2. Vitaminhaushalt auffrischen
Die Pille ist ein richtiger Vitalstoffkiller: Hormonelle Verhütung bedeutet für euren Körper puren Stress, weil er durch die tägliche Belastung auf Hochtouren arbeiten muss. Logisch, dass ihr deshalb mehr Nährstoffe verbraucht, als ihr aufnehmen könnt. Irgendwann ist auch die Leber total erschöpft davon: Sie kann einige Mineralien nicht mehr speichern, da sie bereits mit dem Abbau der schädlichen Pillen-Stoffe beschäftigt ist. Die Folge: Früher oder später fehlen euch Vitamin C, Vitamin D3, Vitamin B12, Vitamin B6, Magnesium, Mangan, Selen, Eisen, Jod und Zink. Oje, das ruft nach Nahrungsergänzungsmitteln. Aber Achtung! Bevor ihr gleich zur Apotheke rennt und euch mit Tabletten eindeckt, achtet auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Das hilft euch am meisten dabei, wieder einen ausgeglichenen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt zu bekommen.
3. Erste Hilfe für die Leber
Okay, wir wissen jetzt, dass die arme Leber ganz schön unter der Pillen-Einnahme leidet. Nach dem Absetzen ist sie deshalb oft noch überfordert damit, die restlichen Schadstoffe und synthetischen Hormone schnellstmöglich aus dem Körper auszuscheiden – UND gleichzeitig ihren anderen Arbeiten nachzugehen. Deshalb braucht sie eure tatkräftige Unterstützung, und auf keinen Fall noch mehr Aufwand! Nach dem Absetzen der Pille solltet ihr deshalb vorläufig auf Rauchen, Koffein und Alkohol verzichten (oder die Suchtmittel nur an besonderen Anlässen geniessen). Ausserdem freut sich die Leber besonders über ausreichend Schlaf, weil sie dabei sehr gut entgiften kann. Tagsüber könnt ihr sie mit Bitterstoffen beglücken – die liebt sie! Dazu eignet sich Ingwer- und Brennnesseltee und Nahrungsmittel wie Artischocken, Chicorée, Zimt und Kardamom.
4. Erste Hilfe für den Darm
Ja, auch das weniger attraktive Organ braucht nach dem Absetzen der Pille eure volle Zuwendung. Die gebt ihr dem Darm am besten mit einer gesunden, ausgewogenen und vor allem basischen Ernährung. Tja, und was heisst das jetzt genau? Eine basische Ernährung besteht grösstenteils aus Gemüse und Obst. Tierische Eiweisse sind «sauer» und sollten deshalb nur in geringen Mengen konsumiert werden. Und – wie ihr euch sicher schon denken könnt – sind Zucker und Weissmehl auch nicht gerade förderlich dabei, wenn der Körper wieder zu seiner alten Hochform zurückfinden soll. Hier ist also etwas Disziplin gefordert: Je mehr Obst und Gemüse ihr esst, umso glücklicher ist euer Darm und desto besser kann sich euer Körper von den Pillen-Strapazen erholen. Wohltuende Tees wie Koriander, Fenchel, Kümmel und Anis helfen euch dabei.