Manchmal läuft auf der Arbeit einfach absolut nix. Das Meeting? Endlos. Der Lunch? Kalt. Die Laune? Im Eimer. Zum Glück wartet zu Hause die hemmungslose Freude an der Lust. Kopf aus, Sinne an. Ob durch Partner oder die eigene Hand, völlig egal. Hauptsache wir kommen (… auf unsere Kosten). Schliesslich ist unsere Gefährtin untenrum ja allzeit bereit und hat stets ein Lächeln auf den (Scham-) Lippen, oder? Oh, nein! Auch die kann unzufrieden, laut Ärzt*innen sogar depressiv sein.
Was ist eine depressive Vagina?
Eine depressive Vagina wird in der Fachsprache als vaginale Atrophie bezeichnet. Diese kann entstehen, wenn wir lange keinen Sex mehr hatten. Kein Witz! Wenn die Vagina über längere Zeit nicht stimuliert wird, wie es sonst während heissen Bettstunden geschieht, wird sie schlechter durchblutet. Es kommt zum Sauerstoffmangel und die Kollagenfasern der Scheidenwand bilden sich zurück. So wird unsere Vulva trocken und die Elastizität des Bindegewebes nimmt ab. Im Übrigen neigt eine depressive Vagina zu Juckreiz, einer geschwächten Libido und Brennen beim Wasserlassen.
Warum wird die Vulva überhaupt depressiv?
Tatsächlich ist der depressive Zustand eine Schutzvorrichtung. Wenn wir länger keinen Sex haben, und auch nicht masturbieren, nimmt unsere Lust immer weiter ab. Was für die Vagina eher ungünstig ist, ist für den restlichen Körper ein Vorteil – denn dieser spart durch die geschwächte Libido Energie.
Wer ist betroffen?
Eine depressive Vagina tritt häufig bei Frauen in den Wechseljahren auf. Schuld daran ist das Hormon Östrogen. Das ist für verschiedene Funktionen, unter anderem auch eine gesunde Scheidenflora, zuständig. Da in den Wechseljahren der Östrogenspiegel abnimmt, kann ein Östrogenmangel entstehen, und somit auch eine vaginale Atrophie zum Vorschein kommen.
Was können wir dagegen tun?
Keine Sorge, eine depressive Vagina ist keine Krankheit und auch nicht unheilbar. Tastet euch einfach langsam wieder ran – wortwörtlich, denn nach längerer Sexpause sind wir dort ganz schön empfindlich – und findet zurück in euren Flow. Alleine, mit Tool und/oder mit Partner*in. Es kommt nämlich nicht aus das Wie, sondern vor allem auf die Stimulation an sich an. Mit etwas Geduld kommt also ganz sicher bald wieder alles in Wallungen, von Depression keine Spur mehr.