In Österreich und Deutschland sind Schutzmasken beim Einkauf längst Pflicht. Die Schweiz rückt nun langsam nach – zum Ärger vieler. Die Argumente: «Es stört zu sehr», «es behindert die Atmung» oder «meine Brille beschlägt». Stellt euch an dieser Stelle bitte vor, wie wir genervt unsere Augen verdrehen. Denn abgesehen davon, dass der Preis für Menschenleben mit beschlagenen Brillengläsern nicht aufgehoben werden kann, gibt es Lösungen für die Luxusprobleme. Auch für diejenigen unter uns, die bereits vorbildlich mit Maske durchs Leben schreiten.
Fakten kennen
Fangen wir mal mit etwas Grundlegendem an: Sauerstoff. Einige Verschwörungstheoretiker haben das Gerücht verbreitet, dass wir durch die Maske zu viel unseres eigenen CO2s einatmen und alle furchtbar krank werden. Nun: Die Aussage ist falsch. In mehreren Tests konnte nachgewiesen werden, dass sich die Sauerstoffsättigung im Blut mit Maske nicht ändert und wir dementsprechend auch nicht mehr CO2 aufnehmen als üblich. Auch wenn es stimmt, dass die Atmung in gewisser Weise behindert wird. Für die Gesundheit wichtig ist lediglich, dass wir die Maske korrekt tragen und wechseln, sobald sie durchfeuchtet ist.
Klare Sicht behalten
Damit die Luft nicht in Richtung unserer Augen aus der Maske austritt, ist wichtig, dass wir sie mit dem eingenähten Draht gut an unser Gesicht anpassen. Ausserdem gehört die Brille über, nicht unter die Maske. Wer diese Regeln einhält, ist schon mal gut beraten. Beschlagen die Gläser dennoch, hilft ein alter Trick: Die Gläser der Brille aussen mit einer milden Seife, Babyshampoo oder Rasierschaum einreiben und anschliessend gut abspülen. Anti-Beschlag-Spray hat den gleichen Effekt.
Ohrenschmerzen adé sagen
Wir kennen es von den Bügeln einiger Sonnenbrillen: Die Gummibänder der Masken drücken und sorgen so für Ohrenschmerzen. Die Lösung ist simpel: Einfach ab sofort auf Masken mit breiteren Bändern oder solchen zum selber binden setzen. Schöne Modelle könnt ihr hier bestellen. Wenn die Schmerzen akut sind und es schnell gehen muss: Ähnlich wie bei drückenden Schuhen hilft ein Pflaster auf der schmerzempfindlichen Stelle.
Sport mit Bedacht treiben
Wer ins Fitnessstudio will, kommt hier unter Umständen nur mit Maske rein. Das ist wichtig – aber noch anstrengender als im Alltag. Beim Training sollten wir deshalb darauf achten, etwas gelassener an die Sache zu gehen als üblich. Moderates statt intensives Training garantiert, dass wir ausreichend Sauerstoff aufnehmen können. Strengen wir uns an, durchfeuchten die Masken ausserdem viel schneller. Ein Wechselexemplar mitzunehmen, macht deshalb Sinn. Nach 40 bis 60 Minuten solltet ihren euren Mundschutz austauschen. Die sicherste Möglichkeit ist und bleibt aber das Training daheim oder an der frischen Luft – natürlich mit ausreichend Sicherheitsabstand.
Üben und gewöhnen
Dass sich das Atmen mit Maske anders anfühlt als ohne, ist klar und kein Geheimnis. Der Rat einer Krankenschwester, die täglich mit Mund- und Nasenschutz arbeitet: durchhalten. Wie so vieles im Leben sind auch Masken etwas, an das man sich einfach gewöhnen muss. Einfacher wird es, wenn wir ruhig und flach atmen und uns ablenken, wann immer es geht. Irgendwann spüren wir dann nicht mehr viel vom Fremdkörper in unserem Gesicht. Versprochen!
Auf Nummer sicher gehen
Der einzige vernünftige Grund für den Verzicht auf Masken besteht bei Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier kann der Mundschutz tatsächlich gefährlich werden und die Atmung zu stark einschränken. Wer erkrankt ist, sollte unbedingt einen Arzt fragen, bevor er sich dazu entscheidet, regelmässig eine Maske zu tragen. Stay safe!