Na, pocht der Kopf? Bei dem aktuellen Wetterwechsel von sonnig warm auf regnerisch kalt dürften gerade wohl so einige mit Schmerzen im abgedunkelten Schlafzimmer liegen. Immerhin klagen rund 18 Prozent der Schweizer Frauen und 6 Prozent der Männer über regelmässige Migräne – oft ausgelöst durch einen heftigen Umschwung der Temperaturen. Doch das ist nicht alles, was ein solcher Witterungswechsel mit sich bringt. Die Symptome reichen vom leichten Schwindel bis hin zu schmerzenden Narben.
Alles Einbildung oder doch bestätigtes, medizinisches Phänomen? Um das herauszufinden, haben wir einen Schweizer Spezialisten der Präventionsmedizin, Dr. med. Johannes Gutwald, befragt. Uns erklärt er: «Für Kopfschmerzen gibt es zahlreiche mögliche Ursachen. Manche Patienten geben an, dass sie bei Wetteränderungen oder Schwankungen des Luftdrucks zu Wetterfühligkeit neigen.» Aber:
«Gesicherte medizinische Studien sind dazu noch nicht vorhanden.»
Okay. Aber irgendwie ist es doch schon komisch, dass manche bei einem Wetterwechsel förmlich auf ihren Kopfschmerz warten können und andere wiederum gar nicht darunter leiden.
Die Antwort darauf liegt für Gutwald in der individuellen Konstitution und der Veranlagung der Menschen. So geht er davon aus, dass vor allem Stress, das Ausmass und die Intensität der täglichen Bewegung, das Schlafverhalten und die Ernährung verantwortlich sind. Leider ist das aber noch nicht alles:
«Möglicherweise lösen auch Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten oder Alkohol die Wetterfühligkeit aus.»
Können wir unsere Wetterfühligkeit also selbst beheben?
Um unsere Anfälligkeit für Kopfschmerzen bei einem Klimawechsel zu verringern, schlägt Dr. med. Johannes Gutwald vor, das eigene vegetative Nervensystem zu stärken. Was das für uns bedeutet? Immer schön an die frische Luft gehen, genügend Sport machen, ausreichend viel trinken, sich gesund ernähren, Wechselduschen in die Routine einbauen, sich an Yoga oder Meditation versuchen und, ganz wichtig(!), den Alkohol-, Kaffee- und Zigarettenkonsum herunterfahren.
Mag vielleicht nach einem relativ grossen Kompromiss klingen, aber was sind schon die paar Einschränkungen, wenn es einem dadurch bald deutlich besser geht? Eben.