Auf Instagram sehen wir ständig Stories, in denen Menschen Salbei räuchern. Mit fliessenden Bewegungen schwenken sie ein qualmendes Bündel durch den Raum oder über ihr Meditationskissen, oft begleitet von sanfter Musik im Hintergrund. Was hat es damit auf sich? Braucht man das? Jetzt, wo man ganz frisch in ein neues Jahr starten und Negatives hinter sich lassen will? Wir bringen Licht ins Dunkel.
Ritual der Indianer
Das Bündel (auf Englisch: sage smudge stick) besteht meist aus weissem Salbei, der auch als indianischer Räuchersalbei bekannt ist und in Kalifornien, Nevada und Mexiko wächst. Die getrockneten Blätter werden zusammengebunden und verströmen beim Räuchern einen herben, harzigen und gleichzeitig frischen Duft. Für die Indianer war es ein wichtiges Tool bei Ritualen und Zeremonien, um negative Energien zu bereinigen und Zugang zu einem höheren Bewusstsein zu erlangen. Ausserdem kann das Räuchern von weissem Salbei:
- unseren Geist klären
- unsere Stimmung heben
- unsere Konzentrationsfähigkeit verbessern
- beim Stressabbau helfen
Klingt doch perfekt für einen Neuanfang! Was sich bis jetzt alles sehr spirituell anhört und bei manchen von euch vielleicht noch auf Skepsis stösst, wurde 2007 in einer Studie teilweise bewiesen. Sie besagt, dass der Rauch von weissem Salbei die Luft in der Umgebung von Bakterien befreit und so zu einem gesunden Raumklima beiträgt. Ziemlich interessant, oder? Andere Studien beweisen, dass der weisse Salbei Angstzustände lindert und im Gehirn bestimmte Rezeptoren aktiviert, die für gute Laune sorgen.
Und wie räuchert man genau?
Das Salbeibündel wird an der Spitze angezündet und der kleinen Flamme so lange Luft zugefächert, bis das Bündel zu qualmen richtig anfängt – und dann kann das Räuchern auch schon losgehen! Weil sich dabei Ascheteilchen lösen und herunterfallen können, ist es wichtig, immer eine Schale mit Sand griffbereit zu haben. Darin kann das Bündel auch wieder ausgelöscht und aufbewahrt werden.