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  4. Achselhaare wachsen lassen? Dominique Rinderknecht im Selbstversuch
Mit oder ohne – das ist hier die Frage

Dominique Rinderknecht plant ein haariges Projekt

Die Diskussion über unsere Achselhöhlen ist eine … haarige. Muss Frau da nun regelmässig den Rasierer ansetzen oder nicht? Dominique Rinderknecht startet wegen dieser Frage nun eine Insta-Challenge, die gar nicht mal so verkehrt scheint.

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Dominique Rinderknecht

In Sri Lanka surfte Dominique noch aalglatt über die Wellen.

Instagram /dominique_rinderknecht

Mit vollem Karacho (weil windschnittig glatt rasiert) schlittern wir auf den offiziellen Beginn der Sommer-Saison zu. Heisst: kurze Röcke und Hosen, ärmellose Tops und jede Menge spiegelglatte Haut soweit das Auge reicht. Haare? Wehen bei uns nur auf dem Kopf. Im Velo-Wind, während wir zur nächstgelegenen Badestelle sausen. Der Rest des Körpers wurde selbstredend längst mit Klinge, Laser oder Wachs zur besten, haarlosen Version seiner selbst optimiert. Weil … ja, warum denn eigentlich? Weil man, pardon, frau das eben so macht, vermutlich. Wo Männer sich vom verwegenen Drei-Tage-Bart bis zum zotteligen Wildwuchs rund um ihren Körper so ziemlich alles erlauben können, radikale Enthaarung inklusive, haben sich Frauen im Laufe der Jahrzehnte doch ein recht strenges Regiment auferlegt. Und auferlegen lassen. Glatt ist schön, glatt ist gepflegt, glatt ist ideal. Stoppeln, gar Haare? Du liebe Güte! Da lässt sich aber eine gehen … Unangenehm!

Jeder hat eine zweite Chance verdient – auch unsere Achselhaare

So oder so ähnlich sieht das dagegen Model und Moderatorin Dominique Rinderknecht. 20 Minuten verriet die Ex-Miss, dass sie sich ab sofort und für mindestens einen Monat nicht mehr unter den Armen rasieren möchte. Denn:

«Hey, ich hab meine Achselhaare ja noch nie in meinem Leben gesehen.»

Da ist natürlich was dran. Seit Jahrzehnten verteufeln wir etwas, das doch vielleicht ganz kuschelig, nett und irgendwie natürlich schön sein könnte. Das pure Böse zumindest können Achselhaare nicht sein, sonst hätte die andere Hälfte der Menschheit längst fiepend den Schwanz eingezogen und sich ihrer ebenfalls entledigt.
Sollten wir also wie Dominique unsere innere 80s-Nena anfeuern und einfach mal spriessen lassen? Der Punkt ist: Zum Rasierer greifen kann man dann ja immer noch. Aber man hat es mal getestet. Das Leben mit bewachsener Achsel. Genau darum geht es der 30-Jährigen:

«Ich möchte Gender-Normen bewusst hinterfragen. Ich will mir nicht aufzwingen lassen, wie ich als Frau auszusehen habe. Wenn ich mich rasiere, dann nur, weil ich das so will.»

Ähnliches verkündete auch schon Model und Designerin Emily Ratajkowski: «Ich sehe Körperbehaarung als eine weitere Möglichkeit für Frauen, ihr Recht wahrzunehmen, freie Entscheidungen zu treffen», schrieb sie im August 2019 in einem Essay für Harper’s Bazaar.

Unsexy ist das nicht. Ungepflegt sind Emily Ratajkowski und Dominique Rinderknecht garantiert auch nicht. Warum ist es also überhaupt noch Thema, ob eine Frau sich die Achseln enthaart oder nicht?
Wahrscheinlich, weil wir alle einfach so gerne urteilen. Immer dann, wenn jemand mal was anders macht, als alle anderen es machen. Schon Immer. Wir finden: Starte deine Challenge, Dominique. Wir sind gespannt, ob und wie sich dein Leben dadurch verändert – und ob du hinterher vielleicht doch wieder die Klinge anlegst. Weil du es dann selbst so entschieden hast.
Emily Ratajkowski haben wir jedenfalls seit ihrem Post eher selten mit Haaren unter den Armen gesichtet. «Ein Glück», möchten Viele meinen. «Schade», finden wir. Denn der Punkt ist ja eigentlich ein guter. Dass am Ende doch wieder alle zur gewohnten Norm zurückkehren, ist aber auch irgendwie interessant …

Von Laura Scholz am 13. Mai 2020 - 15:57 Uhr