Da liegt man gemütlich eingekuschelt im Bett, schwebt durchs Traumland und plötzlich hört man von Weitem eine bekannte Stimme. Aus der Traum, plötzlich sind wir hellwach. Ganz im Gegenteil zur bekannten Stimme, die uns geweckt hat. Der- oder diejenige neben uns, murmelt nämlich nur irgendwelche unlogischen Sätze vor sich hin – und zwar im Schlaf. Na vielen Dank auch, da hätten wir lieber weitergeschlafen. Naja, immerhin kann der oder die andere ja nix dafür, dass sie diese unkontrollierten Laute von sich gibt. Und als Betroffene*r ist das ja auch nicht gerade angenehm. Wer weiss, vielleicht plaudert man plötzlich die tiefsten Geheimnisse aus?! Nur keine Panik! Das Reden im Schlaf ist nichts, wovor man sich fürchten muss.
Somni-was?
Erstmal vorab: Falls ihr zu den Betroffenen gehört, schämt euch nicht. Viel eher solltet ihr wissen, dass ihr was ganz Spezielles seid. Tatsächlich reden nämlich nur etwa fünf Prozent aller Erwachsenen im Schlaf! In der Fachsprache bezeichnet man das Sprechen während des Schlafens als Somniloquie. Sie tritt bei etwa 50 Prozent aller Kinder auf, die meisten verlieren sie aber in der Pubertät.
Somniloquie kann von wirren Lauten bis hin zu konkreten Worten oder gar ganzen Sätzen reichen. Meistens bleibt es allerdings bei unverständlichen Wortfetzen, denn eigentlich ist die Sprechmuskulatur im Schlaf total entspannt. Dass ihr also eure Geheimnisse ausplaudert, ist eher selten. Kann passieren, aber ist rar.
Warum genau ihr redet, kann hingegen verschiedene Gründe haben. Beispielsweise Stress, allgemein schlechter Schlaf und der Konsum von Drogen, Nikotin oder Alkohol. Aber auch Fieber, Medikamente oder andere Krankheiten können das Reden während des Schlafs auslösen. Beispielsweise ist die Chance im Schlaf zu sprechen bei Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) doppelt so hoch wie bei Menschen ohne PTBS.
Entspannt euch, Leute!
Wer das Brabbeln in der Nacht loswerden will, kann versuchen, sich vor dem Schlaf etwas zu entspannen, beispielsweise mit Yoga oder Meditation. Ausserdem solltet ihr vor dem Schlafengehen nicht zu schwere oder grosse Mahlzeiten essen. Sonst muss der Körper in der Nacht verdauen und das kann zu einem unruhigen Schlaf führen. Und natürlich ist es empfehlenswert auf Alkohol, Zigaretten und weiteres zu verzichten, weil auch das den Schlaf negativ beeinflussen kann.
Grundsätzlich müsst ihr euch aber keine Sorgen machen, wenn ihr zu den fünf Prozent gehört, die in der Nacht mal laut werden. Das kann ja schliesslich auch ganz lustig sein. Also, zumindest für die Zuhörer*innen.