Mit Instagram verhält es sich wie mit so vielen Dingen auf unserer Welt: Es ist nicht alles Gold (geschweige denn echt), was glänzt. Auf dem Foto-Netzwerk wird gerne mal bearbeitet, geglättet und retuschiert, was das Zeug hält. Gebogener Horizont und schiefe Wände inklusive. Und doch tauchen von irgendwoher immer wieder neue, absurde Körperideale auf, denen Hunderte von jungen Mädchen in der Realität verzweifelt nacheifern. Die berühmte Thigh Gap und ihre nicht minder populäre Schwester, die Ab Crack, waren offensichtlich nur der Anfang. Ob Bikini Bridge, Hip Cleavage oder der wahnsinnig bescheuerte Trend zum Toblerone Tunnel – der Konsens lautet beinahe immer «dünn genug ist nur, wer mitmachen kann».
Unrealistisch 2.0
Dass das Schwachsinn ist, sollte man eigentlich niemanden mehr erzählen müssen. Wir möchten aber gern noch anfügen, dass der anstrengende und vollkommen unnötige Gewichtsverlust bis hin zum Magerwahn nicht das einzige Problem an den «Body Challenges» ist. Unser Körperbau spielt ebenfalls eine nicht ganz unbedeutende Rolle.
Was wir damit sagen wollen: Wer eine Thigh Gap bekommen kann und wer nicht, ist eine Frage unserer Knochen. Liegen die Oberschenkel weit aussen an den Hüftknochen, ist die Lücke zwischen den Schenkeln wahrscheinlicher als bei eng zusammenstehenden Exemplaren. Gleiches gilt für die Bikini Bridge, bei der die Badehose auf den Hüftknochen aufliegt und sich darunter eine Lücke bilden soll. Die weit herausstehenden Knochen kommen nicht nur bei schwindelerregend schlanken Mitmenschen vor. Sie sind einfach eine Frage unseres Körperbaus. Will jetzt noch jemand raten, wie es mit der Ab Crack à la Emily Ratajkowski aussieht? Gewonnen hat, wessen Tipp damit zu tun hatte, wie tief die Sehnenplatte Linea Alba im Bauch liegt. Wer mit einer nicht ganz so tief liegenden gesegnet ist, kann trainieren und hungern so viel er will – viel tun wird sich nicht.
Hip Dips sind okay – keine aber auch
Ah und wo wir gerade schon beim Thema sind, würden wir gern noch kurz für die Hip Dips in die Bresche springen. Das ist die (vollkommen zu unrecht) ungeliebte Delle zwischen Hüfte und Aussenschenkel. Hip Dips haben nämlich genau so wenig mit einer Gewichtszunahme zu tun, wie die Ab Crack mit dem Abnehmen. Sie ergeben sich aus dem Abstand zwischen dem Hüftknochen und dem Oberschenkelknochen, der nunmal von Mensch zu Mensch variiert und sich auch mit Diäten und exzessivem Sport nicht einfach so verändern lässt. Mit vier, fünf Guetzli mehr im Umkehrschluss übrigens ebenso wenig. Just saying.