Bis weit in die 80er-Jahre galt: Wer mit der linken Hand über den Kopf das rechte Ohr erreichen kann, ist bereit für die 1. Klasse.
So viele Kinder kommen in der Schweiz dieses Jahr in die erste Klasse.
Der Kanton Graubünden kennt kein Kindergartenobligatorium. Dennoch besuchen 99,5 Prozent aller Bündner Kinder den Kindergarten.
Das ist die Messlatte für das Maximalgewicht eines Schultheks: Er sollte nicht mehr wiegen als ein Fünftel des Körpergewichts des Kindes.
Wichtig ist: Zwischendurch immer mal wieder aus der Puste geraten!
Ein Kind hat bei seinem Kindergarteneintritt mit vier Jahren einen Bewegungsbedarf von mindestens drei Stunden am Tag, um sich gesund entwickeln zu können. Wichtig ist dabei, dass es auch regelmässig ausser Puste gerät.
Im Einschulungsalter weisen Kinder starke Entwicklungsunterschiede auf – sowohl im körperlichen als auch im emotionalen und mentalen Bereich. Bereits Kinderarzt Remo Largo wies zu Lebzeiten darauf hin, dass dies problematisch sein kann: «Jedes Kind will lernen, aber auf seine Weise und in seinem Tempo. Wenn wir in einer Klasse 20 Kinder im Alter von sieben Jahren haben, die lesen und schreiben lernen sollen, variiert der Entwicklungsstand zwischen ihnen erheblich. Manche Kinder sind auf dem Stand von fünfeinhalb Jahren, andere auf dem von achteinhalb Jahren.»
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die nicht die öffentliche Schule besuchen, hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Fünf Prozent der Eltern schicken ihre Kinder auf Privatschulen.
In den Lehrerzimmern der Schweiz herrscht Männermangel. Vor den meisten Schulklassen stehen Lehrerinnen. Sogar in den Kantonen mit dem grössten Männeranteil in der Primarschule, ist dieser verschwindend klein. Im Wallis unterrichten gerade mal 19 Prozent Primarlehrer, in Genf nur 13 Prozent. Je höher die Stufe, desto grösser wird der Männeranteil.
Tatsächlich existiert in Thailand ein sogenannter Feiertag zu Ehren der Lehrpersonen. Am 16. Januar danken Kinder ihren Lehrerinnen und Lehrern, die dort als zweitwichtigste Bezugspersonen nach den Eltern fungieren.
Hausaufgaben bringen nichts. Fast. Nur etwas. Was gar nicht so Unwichtiges.
Viele Fachpersonen, Eltern und auch immer mehr Lehrpersonen stellen den Nutzen von Hausaufgaben infrage. Um noch einmal Remo Largo zu zitieren: «Bei uns wird mit den Hausaufgaben ein eigentlicher Missbrauch betrieben. Mit Auswendiglernen, Prüfungen und Noten wird in unseren Schulen eine Treibjagd veranstaltet, die nichts bringt. Die Verantwortung wird von der Schule immer mehr an die Familie delegiert, zum Beispiel beim Vorbereiten eines Vortrags. Es gibt meines Erachtens kein einziges gutes Argument für Hausaufgaben in den ersten sechs Schuljahren.»
Ein kleiner Vorteil von Hausaufgaben ist uns allerdings aufgefallen: Sie geben Eltern mehr Einblick darüber, wo die Klasse und das eigene Kind im Unterricht gerade stehen. So können sie spielerisch den Stoff im Alltag aufgreifen und auf einer praktischeren Ebene die Lernfreude des Kindes fördern.
Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt. Unser Bildungssystem reicht dennoch nur für ein durchschnittliches Ergebnis. Die Pisa-Studie hält fest: Schweizer Teenager schneiden bei der Lesekompetenz mittelmässig ab.
Wie intelligent ein Kind ist, hängt von vielen Faktoren ab. Manche lassen sich beeinflussen. Es gibt zwar eine erbliche Komponente, die Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass Intelligenz zu 50 Prozent auch beeinflussbar ist: durch das soziale Umfeld, die Ernährung und sogar die Umstände im Mutterleib.
Kinder sollten zwar lernen, den Schulweg alleine zu gehen, denn er ist ein wichtiges Lern- und Erlebnisfeld, allerdings hängt die Sicherheit auf dem Schulweg stark mit der Verkehrssituation zusammen. Wichtig zu wissen, ist: Erst im Alter von ungefähr 8 Jahren sind Kinder in der Lage, Tempo und Entfernung eines herannahenden Autos einzuschätzen.
Schocker: Eine Lektion hat gar nicht zwangsläufig 45 Minuten!
In den meisten Kantonen ist eine Lektion auf die Dauer 45 Minuten festgelegt. Aber nicht ganz überall. In einigen wenigen Kantonen beträgt die Lektionsdauer je nach Schulstufe bis zu 70 Minuten.
Der Schuljahresbeginn war in der Schweiz lange uneinheitlich geregelt. Erst im Jahr 1989 führte man einen festen Schuljahresbeginn im Spätsommer ein. «Der Wechsel vom Frühlings- zum Herbstbeginn wurde im Langschuljahr 1988/89 vollzogen, das vom Frühling 1988 bis zu den Sommerferien 1989 dauerte», schreibt das Schulmuseum. Daran erinnern sich sogar manche Eltern heutiger Schülerinnen und Schüler noch.
Ist der wissenschaftliche Name der Angst, in die Schule zu gehen.
In Indien gibt es eine Schule, die 44'000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die City Montessori Schule in Lucknow ist die grösste Schule der Welt.
Eine deutsche Studie belegt: Weit mehr Kinder als bisher angenommen haben mit einer Lernstörung zu kämpfen. Die Studie des Forschungsprojekts RABE zeigte, dass bei 13.3 Kindern im Schulalter eine Lernstörung vorliegt und sogar mehr als 20 Prozent eine Lernschwäche aufweisen.
Bei der Medienkompetenz hinkt die Schule dem Leben irgendwie hinterher ...
Neben Lesen, Schreiben und Rechnen gilt Medienkompetenz heute als vierte Kulturtechnik. Also eine Fähigkeit, die notwendig ist, um Alltagssituationen zu meistern. Dennoch ist der Themenbereich «Medien und Informatik» erst ab dem zweiten Zyklus (ab dem 3. Schuljahr) als Fach im Unterricht vorgesehen.
Die Einschulung lässt sich aufschieben. Allerdings muss dafür eine ärztliche Einschätzung das Gesuch an die zuständige Schulbehörde begleiten.
Wissenschaftliche Studien belegen: Unsere Konzentrationsfähigkeit leidet, wenn wir unserem Körper zu wenig Flüssigkeit zuführen. Es macht also durchaus Sinn, dem Kind neben dem Znüniapfel auch eine Wasserflasche einzupacken.
Jetzt mal im Ernst: Machen Ferien eigentlich blöd?
Forscher haben herausgefunden, dass der IQ von Schulkindern während einer längeren Ferienpause zurückgeht. Ferien machen jedoch nicht dumm: Es handelt sich beim IQ-Rückgang um eine sehr kleine Differenz.
Für den Lernerfolg einer Schülerin oder eines Schülers ist die Beziehung zur Lehrperson wichtiger als der angewendete Schulplan. Immer.
Die generationenübergreifende Tradition des schulfreien Mittwochnachmittags wird von immer mehr Gemeinden über den Haufen geworfen. So ist es beispielsweise in Biel BE möglich, auch mittwochs Nachmittagsunterricht anzubieten.
Auch, wenn es mal was vergisst: Das Kind muss lernen dürfen, damit umzugehen und das selber hinzukriegen. Was das bringt, lest ihr hier.
Damit ihr nicht nur mit unnützem Wissen, sondern auch allem anderen gewappnet seid, um den Schulstart meistern zu können, hier unsere Checkliste der Dinge, die euer Kind für den ersten Schultag unbedingt braucht.