Was für ein Glück unsere Kinder doch haben! Sie wachsen in einer aufgeklärten Gesellschaft auf, in der alle wissen, dass das Bikinimodels mit ihren digital bearbeiteten Körpern keine Messlatte für Schönheit darstellen.
Stattdessen ist Body Positivity angesagt! Diese beiden Wörter stehen für eine gesellschatliche Bewegung, die anstrebt, dass alle ihren eigenen Körper annehmen und lieben lernen. Lernen? Genau, Selbstliebe lässt sich erlernen. Wenn wir Eltern es richtig angehen, fällt es unseren Kindern leichter, sich selbst schön zu finden, so wie sie sind und ihre Körper wertzuschätzen, anstatt an ihnen herumzumäkeln oder sich für ihr äusseres Erscheinungsbild zu schämen.
Ihr wollt eurem Kind ein gutes Körpergefühl mit auf den Lebensweg geben? Hier eine kleine Anleitung, wie das geht:
Lobt die Körper eurer Kinder. Für alles, ausser für ihr Aussehen. Lobt die kleinen Körper dafür, wie sie schnell rennen können. Oder dafür, wie sie das Halsweh über Nacht bekämpft haben. Dafür, dass sie so viele Vitamine aus dem Essen aufnehmen. So stark, diese kleinen Körper!
Ihr könnt natürlich auch euren eigenen Körper loben, dafür, dass er so tolle Kinder bauen kann.
Vermeidet es, die Körper anderer Menschen zu beurteilen. Dass man nicht abschätzig über andere spricht, ist klar. Aber auch Bemerkungen wie «die hat aber einen schön flachen Bauch», vermitteln dem Kind, dass ein gewisses Schönheitsideal erstrebenswert wäre. Sprache ist machtvoll. Schon eine kleine Bemerkung über andere, kann einen grossen Einfluss darauf haben, wie sich das Kind selbst im Spiegel wahrnimmt.
Geht ins Schwimmbad mit euren Kindern. Dort sehen sie allerlei verschiedene Körperformen. Kurze, lange, breite, schmale. Kommentieren müsst (und solltet) ihr das gar nicht. Indem die Kinder körperliche Vielfalt wahrnehmen, sehen sie, dass Körper nun mal nicht alle gleich aussehen und dass das völlig in Ordnung ist.
Unrealistische Schönheitsideale lauern überall: Auf Instagram filtern sich die Influencer marzipanig, im TV feiern die Kardashians ihre Pos, in Modemagazinen räkeln sich knochige Models. Lasst eure Kinder mit diesen Bildern nicht alleine, sonder begleitet sie beim Medienkonsum und erklärt ihnen, was hinter den Schönheitstrends steckt und dass Vieles, was sie durch Werbung, TV und Soziale Medien zu Gesicht bekommen, nicht der Realität entspricht.
Achtung: Wer seinem Kind einfach sagt, es solle seinen Körper lieben, erreicht damit gar nichts. Oder im schlimmsten Fall sogar, dass das Kind sich schlecht fühlt, wenn es ihm nicht gelingt, den eigenen Körper gut zu finden. Besser ist es, Body Positivity einfach vorzuleben.
Jeder Körper verdient eine respektvolle Behandlung. Dazu gehören Bewegung, Schlaf, Spass und eine ausgewogene Ernährung. Bringt euren Kindern bei, auf ihren Körper zu hören. Denn unsere Körper kommunizieren ständig mit uns. Wenn wir müde sind, sagen uns unsere Körper, dass sie Erholung brauchen. Wenn wir gegessen haben, sagen sie uns, wann es genug ist. Ermutigt eure Kinder, diese Anzeichen wahrzunehmen und so ihren Körper besser kennenzulernen.
Wenn ihr zu einem Menschen aufschaut, erklärt dem Kind, welche Eigenschaften ihr an eurem Idol bewundert. Ist es ein empathischer Mensch? Eine engagierte Person aus der Politik? Beweist sie Mut? Nennt Werte, Haltungen und innere Stärken als Eigenschaften, die ihr an dieser Person bewundert. Denn am Ende kommt es auf die innere Schönheit an. Innere Schönheit zu sehen, lernen unsere Kinder von uns.