Die Meinung, Regeln beraubten Kinder ihrer Freiheit, ist weit verbreitet. Tatsächlich lohnt es sich jedoch, Regeln aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Denn für Kinder sind Regeln und Grenzen wichtige Leitplanken, die ihnen Halt und Sicherheit geben. Sie strukturieren den Alltag und machen damit das Zusammenleben als Familie einfacher.
Erklärt eurem Kind, wieso ihr eine Regel aufstellt und was diese bewirken soll. So versteht es, dass nicht willkürliche Verbote und Einschränkungen ausgesprochen werden, sondern alle Regeln einen Zweck erfüllen. Erklärt ihnen, dass Regeln für ihre Sicherheit sorgen und einem respektvollen Umgang dienen. So fühlen die Kinder sich nicht der elterlichen Macht ausgeliefert, sondern vielmehr miteinbezogen in die Gestaltung eines angenehmen Familienlebens.
Es könnte helfen, die Tischregeln als Symbolbilder aufzustellen. Oder die Kinder eine schöne Tafel gestalten zu lassen. So könnt nicht nur ihr euch darauf berufen, sondern auch die Kinder dürfen euch auf einen Verstoss hinweisen.
Lasst die Kinder mitdiskutieren.
Vorleben ist eine er wirkungsvollsten Erziehungsmethoden. Wenn ihr vom Kind erwartet, dass es euch nicht unterbrechen soll, lasst es im Gegenzug ebenfalls ausreden. Wenn ihr Ordnung im Kinderzimmer wünscht, lebt sie im Wohnzimmer vor.
Es macht Sinn, dass die Eltern gewisse Grundregeln festlegen. Jedoch könntet ihr einen sonntäglichen Familienrat einberufen, um zu besprechen, wie es vergangene Woche mit den Regeln so gelaufen ist. Was man verbessern könnte und welche Regel aus welchem Grund überarbeitet werden muss. Hier dürfen die Kinder mitdiskutieren. Das fördert ihre Selbständigkeit und Motivation.
Ganz klar. Wichtig ist jedoch, aus welchem Grund eine Ausnahme zustande kommt. Wenn die Umstände es erfordern und man den Regelbruch begründen kann, spricht nichts gegen eine Ausnahme. Wenn jedoch das Kind Druck ausübt und man aus Genervtheit oder Faulheit nachgibt, führt dies dazu, dass das Kind die Regel nicht mehr wirklich ernst nehmen kann.