«Unsere Kinder werden länger leben! Es ist davon auszugehen, dass jedes vierte Mädchen, welches 2020 geboren wird, seinen 100. Geburtstag feiern kann. Die Lebenserwartung bei Geburt ist auch weltweit über die letzten Jahrzehnte phänomenal auf über 70 angestiegen. Die Umweltbelastung wird diesem Trend nichts anhaben können, denn zugleich ist mit grossen medizinischen Fortschritten zu rechnen – und mit einem gesünderen Lebensstil.»
Georges T. Roos, Zukunftsforscher Trends&Futures und Vorstandsmitglied swissfuture
«Kinder benötigen einen ganz strengen Datenschutz, dies ist den Eltern meistens nicht bewusst. Ich habe von meinen Kindern – mit einer Ausnahme als ich ein Theaterstück gepostet habe – nie auch nur ein einziges Bild in den sozialen Netzwerken geteilt. Es müssen nicht alle so streng sein, aber punkto Kinder wäre ich als Eltern extrem vorsichtig, was ich über sie poste, über sie sage, wie ich sie zitiere und so weiter. Jeder Mensch hat ein Recht auf sein eigenes Bild. Informationelle Selbstbestimmung ist das A und O im digitalen Zeitalter und es ist ein Verbrechen, dass die Politik hier immer noch alles verschlampt und verschläft.»
Regula Stämpfli, Datenschutzexpertin, Politologin und Vorstandsmitglied swissfuture
«Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, wenn wir bereit sind sie anzugehen. Digitalisierung, Automatisierung, Künstliche Intelligenz heissen die Herausforderungen. Innovation, Flexibilität und lebenslanges Lernen heissen die Antworten. Auf «den» vermeintlich richtigen Job zu setzen ist sicher falsch. Im ständigen Wandel bleiben jene wettbewerbsfähig, welche die eigene Arbeit immer wieder anpassen und verbessern.»
Peter Bucher, Soziologe und Vorstandsmitglied swissfuture
«Wir werden mit Künstlicher Intelligenz und Robotern eng zusammenarbeiten.»
Georges T. Roos, Zukunftsforscher
«Medizinische Berufe, Informatik, Kreativberufe haben ebenso Zukunft wie viele Handwerksberufe. Das KV sehe ich in Gefahr, auch das Verkaufspersonal. Aber: Roboter und Künstliche Intelligenz werden auch anspruchsvolle Tätigkeiten übernehmen. Daher ist es wichtig uns darauf zu fokussieren, was der Mensch besser kann. Wir werden mit KI und Robotern eng zusammenarbeiten. Und dafür mehr Freizeit gewinnen.»
Georges T. Roos, Zukunftsforscher Trends&Futures und Vorstandsmitglied swissfuture
«Die Alterung der Bevölkerung muss uns für unsere Kinder beschäftigen. Wenn wir zu keinen Kompromissen bereit sind, werden sie die Zeche bezahlen. Sehr wichtig sind zudem die neuen Möglichkeiten, der Biologie ein Upgrade zu verpassen – ich nenne es Bio-Transformation. In Zukunft können bisher unheilbare oder vererbte Krankheiten geheilt, irgendwann aber vielleicht auch Designer Babys geschaffen werden.»
Georges T. Roos, Zukunftsforscher Trends&Futures und Vorstandsmitglied swissfuture
«Ein verheiratetes Paar mit zwei schulpflichtigen Kindern. Durchschnittswerte ändern sich langsam. Gleichzeitig nimmt die Vielfalt der Familienformen weiter zu und Rollenbilder verändern sich. Die Grosseltern der Zukunft erobern jetzt unsere Spielplätze – begleitet von ihren stolzen jungen Vätern. Der Beitrag der Männer zum emotionalen Rucksack der Kinder wird wachsen. Werden die Mütter den Vätern dies zugestehen?»
Peter Bucher, Soziologe und Vorstandsmitglied swissfuture
«In Zukunftsbilder gehören fliegende ‹Dinger› die aus der Zukunft kommen oder dorthin fliegen. Wir werden auch künftig in Fluggeräte steigen, welche schnell und C02-neutral den grossen Vorteil aller Luftfahrt nutzen: Luftstrassen müssen überwacht aber nicht gebaut werden. Neu werden wir auch auf dem Boden zentral überwacht und gesteuert. In allerlei Gefährt bewegen wir uns autonom aufeinander abgestimmt ans Ziel.»
Peter Bucher, Soziologe und Vorstandsmitglied swissfuture
«Ich sehe den Megatrend digitale Versklavung. Algorithmen bestimmen unseren Alltag und sie sind äusserst fehlerhaft. Automatisierte Bewerbungen bevorzugen durchwegs weisse Männer. Es fehlt ein ‹algorithmischer Eid› – analog dem hippokratischen für Mediziner, dass Computerprogramme keine ‹Bias› generieren sollen, die zu Rassismus, Frauenhass und Diktaturen führen. Zudem schlage ich für die Zukunft vor: Arbeit mit Menschen höher entlöhnen als Arbeit mit Daten.»
Regula Stämpfli, Datenschutzexpertin, Politologin und Vorstandsmitglied swissfuture