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Attraktivste Länder für Familien

Darum belegt die Schweiz nicht den ersten Platz

Wer eine Familie gründen und Kinder grossziehen will, überlegt sich besser, in welchem Land er dies tut. Die Schweiz zum Beispiel schafft es nicht in die Top 3 der attraktivsten Länder für Familien.

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Photo Taken In Zürich, Switzerland

Dieses Ranking behauptet: Die Schweiz ist als Pflaster für Familien ok, wenn auch nicht überragend.

Getty Images/EyeEm

Wie sicher ist ein Land? Wie viel kostet die Kinderbetreuung? Sind die Menschen, die dort leben, glücklich? Hat das Land ein gutes Bildungssystem? Wie behandelt man Mütter vor, während und nach der Geburt? Dies sind alles Fragen, deren Antworten darüber entscheiden, wie attraktiv ein Land für Familien ist.

Auf die Suche nach Antworten hat sich die Expat-Versicherungsgesellschaft William Russel gemacht. Das Ergebnis: Eine Rangliste der Länder, in denen Eltern und ihre Kinder das beste Leben haben. Oder eben nicht.

Darum belegt die Schweiz nicht Platz 1

Die Schweiz belegt nicht Platz eins. Was aber auch nicht erstaunt, wenn man sich den hiesigen mickrigen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen und den noch lächerlicheren Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen anschaut. Oder die hohen Kinderbetreuungskosten.

Allerdings gibt es auch klare Punkte, die für die Schweiz als familienfreundliches Land sprechen: nämlich die Gesundheitsversorgung von Mutter und Kind. Oder wie es in der Erhebung heisst: «Von dem Moment an, in dem ihre Babys geboren sind, sind Schweizer Mütter von Menschen umgeben, die Zeit haben, um sie zu betreuen. Es besteht keine Eile, frischgebackene Mütter aus dem Krankenhaus nach Hause zu schicken. Man nimmt sich Zeit, um Müttern zu helfen, das Stillen zu etablieren, falls gewünscht. Und in den meisten Fällen ist es erwünscht. Fast zwei Drittel haben in den ersten drei bis vier Monaten ausschliesslich gestillt, weit vor den meisten anderen europäischen Ländern.»

Abstriche macht die Schweiz bei der Kinderbetreuung. Bei den Kosten kriegt sie nur 6 von 10 Punkten. Ist also viel zu teuer, für manche fast unerschwinglich. Die Erhebung fasst zusammen: «Schweizer Eltern sind generell zurückhaltend bei der Übergabe ihrer Kinder an Kindertagesstätten. Das mag mit der Geschichte von Kindern zu tun haben, die in nicht allzu ferner Vergangenheit von den Behörden armen Eltern weggenommen wurden. Grosselternbetreuung ist weit verbreitet, und Mütter kleiner Kinder arbeiten selten Vollzeit. Auch immer mehr Väter reduzieren ihre Arbeitszeit.»

Diese Noten erhält die Schweiz in puncto Familienfreundlichkeit

Damit schafft es die Schweiz unter den aufgelisteten Ländern nur auf Platz 7. Ein Überblick in Zahlen, der fast wie die Notenvergabe bei einer Prüfung wirkt:

Sicherheit: 8/10
Kinderbetreuungskosten: 6/10
Glück: 8/10
Gesundheit: 10/10
Ausbildung: 7/10
Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub: 9/10

Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die Kinderhilfsorganisation UNICEF der Schweiz den Stempel «familienunfreundlich» aufgedrückt hat.

Diese Länder sind familienfreundlicher als die Schweiz

Das beste Land der Welt, um eine Familie zu gründen, ist Island. Laut dieser Erhebung geniessen isländische Eltern viel Zeit mit ihren Neugeborenen. Unter anderem, weil die Idee der Gleichberechtigung von Eltern offenbar in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Fast alle Väter (90 Prozent) gönnen sich und der Familie einen 3-monatigen Vaterschaftsurlaub.

Den zweiten Platz teilen sich gleich drei Länder miteinander: Schweden, Finnland und Norwegen. Die Begründung: «In Schweden haben Kinder ab drei Jahren Anspruch auf 525 Stunden kostenlosen Vorschulunterricht pro Jahr. Das System wird durch bezahlte Elternurlaubsregelungen ergänzt, die 480 Tage für jedes Kind vorsehen und mit 80 % des Elterneinkommens versichert sind. Die finnische Regierung bietet einen bezahlten Mutterschaftsurlaub von 4 Monaten – nicht nur für regelmässig berufstätige Mütter, sondern auch für Selbständige, Studentinnen und sogar Arbeitslose. Und mit einem Pro-Kopf-Einkommen von über 74'000 US-Dollar bieten die Norweger ein idyllisches Ökosystem für das gesamte Wachstum von Kindern in der glücklichsten Umgebung.»

Von KMY am 4. April 2022 - 18:01 Uhr