Im Handel erhältliches Vogelfutter ist leider nicht immer empfehlenswert. Gerade auf Meisenknödel sollte man verzichten. Denn die Wissenschaft konnte einen Zusammenhang feststellen zwischen zu fetthaltigem Vogelfutter und reduziertem Bruterfolg bei Meisen, wie die Schweizerische Vogelwarte festhält.
Beim Kauf von Vogel-Fertigfutter sollte man auch darauf achten, dass es keine Ambrosia-Samen enthält. «Ambrosia-Samen tauchen ab und zu in Wildvogel-Futtermischungen auf. Weil die Pollen beim Menschen Asthma-Anfälle auslösen können, müssen alle Ambrosia-Pflanzen gemeldet und bekämpft werden», informiert die Vogelwarte.
«Die Übertragung von Krankheiten stellt an Futterstellen mit Abstand die grösste Gefahr dar», schreibt die Vogelwarte. Die Futterstelle sollte deswegen so konstruiert sein, dass die Nahrung nicht durch Kot verunreinigt wird. Aufgehängt oder in einer schmalen Krippe serviert. Auch sollte man die Futterstelle regelmässig reinigen.
Wer an der Futterstelle tote Tiere findet oder Vögel beobachtet, die apathisch wirken, sollte dies der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach melden und die Futterstelle ausser Betrieb nehmen.
Achtung: Eine Wassertränke sollte nur einrichten, wer diese täglich säubern kann!
Brotkrumen gehören nicht ins Vogelfutter. Sie sind gesalzen und können im Magen der Vögel aufquellen. Aus demselben Grund - und ein paar weiteren - sollte man auch keine Enten mit Brot füttern. Gewürzte Speisen sind ungesund für unsere Wintervögel und gehören nicht auf deren Futterplan.
Vögel haben am Morgen den grössen Futterbedarf, das sie nach der Nacht hungrig sind. Manchmal kommen sie auch gegen Abend noch einmal vorbei. Die Vogelwarte rät deshalb, die Futtervorräte jeweils am Abend so aufzufüllen, dass sie für mindestens 24 Stunden reichen.
Nur, womit füllt man die Vorräte am besten auf? Nicht alle Vögel mögen/brauchen dieselbe Nahrung. Es gibt Samen, die bei vielen Vogelarten beliebt sind, etwa Sonnenblumenkerne oder Hanfsamen. Auch Haferflocken und zerkleinerte Nüsse gehen gut. Auf jeden Fall sollten hiesige Samen, Kerne und Beeren ausgewählt werden. Sie sind für unsere Wintervögel am bekömmlichsten.
Es lohnt sich laut srf.ch auch, im Garten eine Ecke vom Schnee zu befreien, so dass die Vögel in der Erde nach Käfern und Würmern suchen können.
Die meisten hiesigen Wintervögel sind laut Experten nicht auf Fütterung angewiesen. Wird diese jedoch artgerecht durchgeführt, spricht auch nichts dagegen. Wichtiger als die Fütterung ist der Erhalt des Lebensraums, der zum Erhalt der Biodiversität beiträgt.
Dazu gehört es, einen vogelfreundlichen Garten einzurichten, in dem folgende Punkte berücksichtig werden:
- Förderung einheimischer Pflanzen
- Anlegen einer Vielfalt an Lebensräumen und Strukturen
- Verzicht auf chemische Hilfsmittel
- Keine Verwendung von Torf
- fachgerechte, naturschonende Pflege
Details gibts hier.
Wer im Winter Vögel füttern will, tut gut daran, vorher das Merkblatt für Vogelfütterung der Schweizerischen Vogelwarte Sempach durchzulesen.