Willkommen in der nie enden wollenden Husten- und Schnupfen-Spirale. Immer wieder schniefen Kinder wochenlang vor sich hin. Eltern können helfen, auch ohne gleich die Chemiekeulen aus dem Medizinschrank zu holen. Wer selbst zubereiteten Hausmitteln eine Chance geben möchte, kann dies mit sanften und trotzdem effizienten Mixturen tun.
Das hilft gegen Husten
Tee aus Malve, Spitzwegerich oder Isländisch Moos sind dank der enthaltenen Schleimstoffe mildernd gegen Reizhusten, weil sie sich schützend um die entzündeten Schleimhäute legen. Dazu 1 TL Pflanzenteile mit 2.5 dl kochendem Wasser übergiessen, 3 bis 10 Minuten ziehen lassen, absieben und süssen. Tatsächlich ist es ratsam, Hustentees zu süssen. Grund: Die Schleimproduktion in den Bronchien und der Sekretauswurf werden vorangetrieben.
Getrocknete Schlüsselblumenblüten oder Thymiankraut können als Tee produktiven, schleimigen Husten lindern. Auch hier 1 TL Pflanzenteile mit 2.5 dl kochendem Wasser übergiessen, 3 bis 10 Minuten ziehen lassen, absieben und süssen.
Chriesischtiel-Tee ist in der Schweiz seit Generationen bekannt. Aus frischen oder getrockneten Kirschenstielen lässt sich ein äusserst wirksamer Hustentee machen. Dazu wieder 1 TL geschnittene Stiele mit 2.5 dl kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, abgiessen und süssen.
Rettichsirup
- 1 kleiner schwarzer oder weisser Rettich
- Zucker oder Honig
- 1 altes Konfiglas
Den Rettich mit einem Löffel, Melonenstecher oder Messer vorischtig von oben aushöhlen. Zucker oder Honig einfüllen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag den Rettich unten mit einer Stricknadel oder ähnlichem durchbohren und auf das Konfiglas stellen, sodass der Sirup aufgefangen wird. Dieses Hausmittel hält sich einige Tage im Kühlschrank. Bei Husten 2 bis 3 Mal täglich 1 TL Sirup einnehmen.
Zitronen-Zwiebel-Sirup
- 1 grosse Zwiebel
- 1 Bio-Zitrone
- Honig nach Belieben
- 1 altes Konfiglas
Jetzt gehts ans Schichten: Legt abwechselnt eine dünne Zitronenscheibe, eine dünne Scheibe geschälte Zwiebel und grosszügig Honig ins Glas, bis ihr die Zutaten aufgebraucht habt. Lasst das Ganze ein paar Stunden stehen und quetscht die Scheiben zwischendurch von oben ein bisschen runter. Auch dieser Sirup hält sich im Kühlschrank einige Tage. Anwendung: Bei Bedarf 2 bis 3 Mal pro Tag 1 TL.
So hat die Erkältung keine Chance
Schwarzer Holunderbeeren-Sirup oder -Saft ist ein bewährtes Heilmittel gegen Schnupfen. Kränkelnde Kids mögen ihn besonders gerne warm.
Olivenöl eignet sich besonders gut bei trockenen Schleimhäuten. Dazu benetzt ihr ein Wattestäbchen mit dem Öl und tragt dieses vor dem Schlafengehen rund um die Nasenlöcher auf.
Gehackte Zwiebel in einem Schälchen unter dem Kinderbett wirkt wunderbar gegen Erkältungen. Alternativ kann auch ein Zwiebelsäckchen beim Bett aufgehängt werden.
Inhalieren ist bei Erkältungen eine bewährte Methode. Durch den eingeatmeten Wasserdampf schwellen die Schleimhäute ab und die Atemweg werden frei. Diese Methode ist für Kinder ab 3 bis 4 Jahren geeignet. Füllt dazu 5 Liter kochend heisses Wasser in eine standfeste Schüssel oder einen Kochtopf. Gebt 1 TL Kochsalz hinzu und lasst die Mischung auf 70 Grad abkühlen. Während das Kind über die Schüssel gebeugt und mit einem Froteetuch bedeckt inhaliert, indem es durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmet, haltet ihr das Gefäss fest, damit es nicht zu Verbrühungen kommt. Bis zu 3 Mal täglich für 10 Minuten wiederholen.
Alle Rezepte und Anleitungen stammen aus dem Ratgeber «Kinder sanft und natürlich heilen mit Schweizer Hausmitteln» von Ruth Jahn. In dem «Beobachter»-Nachschlagewerk werden mehr als 500 Anwendungen beschrieben und aufgezeigt, wie man die kindlichen Abwehrkräfte stärken kann. Dazu kommt der komplette Überblick über mehr als hundert Kinderkrankheiten und Beschwerden – vom Symptombeschrieb bis hin zur geeigneten Medikation.