Der Blumenstrauss für den Mann ist in der Gesellschaft angekommen. Zwar schenkt man ihn bislang vor allem beim Spitalbesuch oder als Willkommensgeschenk für neue Mitarbeitende, doch auch zum Vatertag am 2. Juni macht eine Botschaft durch die Blume grosse Freude, ist Floristenmeister Marcus Forster überzeugt. «Als ich in die Lehre ging, war es undenkbar, einem Mann Blumen zu schenken. Mittlerweile gilt offiziell: Auch Männer freuen sich über Blumen.»
Es gibt sogar speziell auf den Mann zugeschnittene Angebote, welche unter den Begriffen «Männerblumen» oder «Männerpflanzen» meist Gewächs anpreisen, das möglichst pflegeleicht vor sich hin grünt. Davon hält Marcus Forster wenig. «Es ist schon reichlich sexistisch, einem Mann zu unterstellen, dass er zu faul oder zu unfähig sei, sich um Pflanzen zu kümmern. Mein blühender Garten beweist, dass dies ein Vorurteil ist.»
Dass es jedoch deutlich einfacher ist, Blüten für den Muttertag zu finden, als für den Vatertag, bestätigt der Fachmann. «Tatsächlich gibt es viele Blumen, die explizit für das Weibliche stehen.» Der Klassiker ist die Pfingstrose, die mit ihrer Üppigkeit die Mutterliebe symbolisiert. «Das Pendant, welches für Vaterliebe steht, existiert nicht.» Dankbarkeit und Liebe lassen sich jedoch unabhängig von Gendersymbolik ausdrücken. Als Beispiel nennt der Florist fünf Blüten, mit denen Kinder dem männlichen Elternteil in ihrer Familie am Vatertag «Merci» sagen können.
Die Rose sagt: «Ich hab dich lieb»
Die Symbolik der Rose ändert sich mit ihrer Farbe. Ist sie rot, bedeutet das: «Ich liebe dich». Eine rosarote Rose steht für Dankbarkeit. Und eine grüne Rose ist als Kompliment gedacht. Sie sagt dem Beschenkten: «Ich bewundere deine Stärke!»
Während Frauen gerne mit üppigen Sträussen überraschst werden, ist es nicht unüblich, einem Mann eine einzelne Blume zu überreichen, sagt Marcus Forster. Jedoch ist er selbst der erste, der so schenkt, wie er will. «Mein Mann kriegt von mir jeweils einen ganzen Strauss Rosen und freut sich immer sehr darüber!»
Bartnelke für Bärtige?
Die Bartnelke eignet sich dreifach gut als Geschenk für den Vatertag. «Erstens enthält sie eine männliche Komponente im Namen, das finde ich echt lustig», sagt Marcus Forster. «Zweitens hat sie eine schöne Symbolik: Sie steht für Dankbarkeit und Wertschätzung. Und drittens liegt der Vatertag mitten in der Blütesaison der Bartnelke.»
Margritli sagen «Merci, Papi!»
Gelbe Mitte, weisser Blütenkranz. Margeriten sind oft die ersten Blumen, die Kinder zeichnen können – wohl deswegen gelten sie als Kinder-Blümchen schlechthin, verspielt, unschuldig, herzig. Weil sie draussen an jeder Ecke blühen, eignen sie sich hervorragend für einen selbst gepflückten Blumenstrauss aus Kinderhand. «Auch die Symbolik der Margeriten passt gut zum Vatertag: Sie stehen für das Natürliche, das Gute und grosse Dankbarkeit», sagt Marcus Forster. Ein Margritli, ob gezeichnet oder gepflückt, bedeutet: «Merci, Papi!»
Sonnenblumen sind wie Ausrufezeichen
Bei Kindern, die ihre Väter beschenken möchten ebenfalls sehr beliebt, ist die Sonnenblume. Sie wirkt aufgrund ihrer eindrücklichen Grösse und starken Farbe wie ein Ausrufezeichen hinter einem Vatertagsgeschenk. Und die Botschaft, die sie aussendet, ist wunderschön: «Papa, du bist mein Vorbild, zu dir schaue ich auf und um dich kreist meine Welt.»
Die Iris als Familienblume
Die Iris ist eine der meistverwendeten Blüten in der Heraldik. Sie ziert zahlreiche Familienwappen und ist deswegen die Familienblume schlechthin. «In Wappen symbolisiert die Iris Macht. Man kann dies jedoch auch als Stärke und Schutz verstehen», sagt Marcus Forster. «Deswegen finde ich, dass sie sich ebenfalls gut als Vatertagsblume eignet.»
So bleiben Schnittblumen in der Vase länger frisch
Damit Papa sich besonders lange über sein Geschenk freuen kann, verraten wir euch hier noch einen Trick, wie Blumen bis zu drei Wochen länger halten: Ein Tiktok-Hack geht gerade viral, der besagt, dass man dem Wasser in der Blumenvase eine ganz kleine Menge Bleichmittel zufügen soll (nur 1/4 Teelöffel pro Liter Wasser), um das Verwelken von Schnittblumen hinauszuzögern. Das funktioniert offenbar, weil das Bleichmittel Bakterien, die der Vitalität von Blumen schaden, zu Leibe rückt. Aber Vorsicht: Wers bei der Dosierung übertreibt, hat noch schneller welke Blumen.
Einen ganz ähnlichen Effekt soll Zucker haben: Einen Teelöffel Zucker mit in die Vase geben und gut umrühren, das soll helfen, damit Farbe und Form von Blumen länger halten. Was ebenfalls hilft, Schnittblumen ein längeres Leben zu sicher, ist, den Strauss über Nacht jeweils hinaus an die Frischluft zu stellen.