1. Wann lernen Babys zu sprechen?
Das Sprechenlernen beginnt im Grunde nicht erst mit dem Bilden von Lauten, sondern mit dem Verstehen. Das wiederum beginnt bereits vor der Geburt. Nämlich ungefähr ab der 25. Schwangerschaftswoche, wenn das Gehör ausreichend entwickelt ist. Wann Kleinkinder dann tatsächlich ihre ersten Worte sprechen, ist sehr individuell. Meist geschieht dies rund um den ersten Geburtstag. Falls das Kind aber mit zwei Jahren noch gar keine Anstalten macht, zu sprechen, sollte man zur Sicherheit eine Fachperson aufsuchen.
2. Welches sind die häufigsten ersten Worte?
Gemäss eltern.de sagen über die Hälfte der deutschen Kinder als erstes das Wort «Mama», bei 15 Prozent ist es «Papa». Diese Werte werden in der Schweiz ziemlich ähnlich sein. Später folgen dann einfache und oft gehörte Wörter wie «Oma», «Ball» oder «Auto».
3. Muss man seinem Kind das Sprechen aktiv beibringen?
Nein, gesunde Kinder lernen früher oder später automatisch zu sprechen, auch wenn ihnen das nicht von den Eltern beigebracht wird. Das sieht man etwa leicht daran, dass Kinder von taubstummen Menschen oft keine Mühe haben mit dem Sprechen. Bloss wenn ein Kind in den ersten drei Lebensjahren gänzlich ohne sprachliche Zuwendung aufwächst, kann das zu Sprechproblemen führen. Grundsätzlich ist es aber hilfreich, wenn Eltern etwa kommentieren, was sie gerade tun und das Kind so ganz natürlich einen Wortschatz aufbauen kann.
4. Warum sollte man den Namen des Kindes oft nennen?
Am Anfang fällt es Kindern schwer, einzelne Wörter aus längeren Sätzen herauszufiltern. Hören sie jedoch immer wieder ihren eigenen Namen, kann das für sie wie ein Anker sein. Er hilft ihnen, sich inmitten eines Redeflusses zu orientieren. In der Regel beginnen Kleinkinder ab dem sechsten Lebensmonat zu lauschen, sobald ihr eigener Name fällt.
5. Weshalb unterstützt Singen den Spracherwerb?
Beim Singen werden die unterschiedlichen Betonungen der Wörter und ihr Aussprache-Rhythmus stärker hervor gehoben als beim Sprechen. Zudem können sich Babys und Kleinkinder dank Melodien die Wörter besser merken.
6. Sind Kinder, die früh sprechen, intelligenter?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Sprachentwicklung und Intelligenz nur lose miteinander verbunden sind. Frühes Sprechen kann zwar ein Hinweis auf einen hohen IQ sein, der Umkehrschluss, dass Kinder, die später sprechen, einen tieferen IQ haben, stimmt jedoch nicht. Es gibt viele Kinder mit Sprechstörungen, die in anderen Angelegenheiten ihren Altersgenossen nicht hinterher hinken.
7. Gibt es Unterschiede bei der Sprachentwicklung von Mädchen und Jungen?
Ja, Mädchen beginnen in der Regel früher zu sprechen als Jungs. Im Laufe des zweiten Lebensjahrs lernen sie zudem durchschnittlich 120 Wörter, Knaben hingegen nur 90. Auch zum Logopäden müssen Mädchen seltener als Jungs. Die Gründe dafür sind bislang unbekannt.