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Und das ist die Antwort!

Deswegen kontaktieren Eltern den Elternnotruf

Eltern aufgepasst! In einer Mini-Serie verrät Matthias Gysel, diplomierter Sozialarbeiter, Coach und Berater beim Elternnotruf, was die häufigsten Fragen sind und offenbart die Antworten darauf.

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Die Pubertät kann ganze Familien vor Herausforderungen stellen.

Getty Images

Wenn Eltern nicht mehr weiter wissen, ist guter und schneller Rat sehr wertvoll. Hier kommt der Elternnotruf ins Spiel. Die Anlaufstelle, an die sich Mütter und Väter 24/7 wenden dürfen, ist kostenlos, schnell und effizient. Was aber sind die häufigsten Fragen, mit denen die Fachstelle konfrontiert wird? Wir haben bei Yvonne Müller nachgefragt. Die Co-Leiterin verrät heute eines der drei häufigsten Themen, mit denen ihr Team und sie konfrontiert werden und erzählt, wie sie damit umgehen.

Die Pubertät als Zerreissprobe

Frage: Unsere Tochter ist völlig ausser Rand und Band. Sie hält sich an keine Abmachungen, ist sehr schnoddrig, vorlaut und frech zu uns Eltern. Egal was wir machen, wir schaffen es nicht zu ihr durchzudringen. Sie hört nicht zu, ist per se desinteressiert und zieht ihr eigenes Ding durch. Das geht uns so an die Substanz, dass wir nicht wissen, was wir tun können, um wieder etwas Frieden und Ruhe in unser Familienleben zu bekommen.

Antwort von Matthias Gysel

In erster Linie betone ich, dass die Pubertät die Zeit ist, in der Teenager sehr wohl aufmüpfiger, widerspenstiger und provokativer sein können. Haben sie sich bis anhin nach ihren Eltern orientiert, orientieren sie sich neu mehr nach aussen. Das kann für Eltern ein schmerzhafter Prozess sein. Wenn sich Kinder plötzlich distanzieren und rebellieren, tut das weh. Wenn es sich zusätzlich an keine Abmachungen hält, kann dieser Zustand verständlicherweise zur Hilflosigkeit führen. Ich betone stets, dass ich sehr froh bin, dass sich Eltern an uns gewandt haben und erzähle, dass mit ihrem Teenager in der Regel alles in Ordnung ist. Die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit.

Am wichtigsten ist, dass sich Eltern nicht auf Machtkämpfe einlassen. Bei Machtkämpfen geht es nur darum, wer gewinnt und wer verliert, was zu einer Eskalation führen kann.  Dann sind die Emotionen jeweils so heftig, dass es enorm schwierig bis unmöglich ist, Lösungen zu finden, die für alle Familienmitglieder stimmen.

Allgemein ist es nicht ratsam, während eines Streits, wenn die Wut und die Enttäuschungen gross sind, nach Lösungen zu suchen. Ich rate Eltern, aus der Situation zu gehen und dem Kind zu sagen, dass man jetzt gerade nicht bereit ist, das Problem zu lösen. Dass man warten will, bis sich die Situation beruhigt hat und dann noch einmal zusammen schaut.

In einer Atmosphäre, wenn es sowohl dem Kind als auch den Eltern gerade gut geht, lohnt es sich sehr, an einen Tisch zu sitzen und den Teenager mit einzubeziehen. Was wünscht er sich? Was wollen die Eltern? Wie schaffen wir es als Familie, Kompromisse und Abmachungen zu finden, an die sich alle halten können? 

Wichtig ist auch, dass man immer in der Beziehung zum Kind bleibt. Eltern sollen, egal wie schwierig es gerade ist, ihren Kindern sagen, was sie alles gut und schön finden. Und dass sie sie lieben und immer für sie da sind, auch in schwierigen Zeiten. Sie können dem Kind erklären, dass sie bis zu deren 18. Lebensjahr die Verantwortung für sie tragen und deswegen auf gewisse Regeln bestehen, sie aber sehr wohl mit sich diskutieren lassen und auch mal Fehler eingestehen.

Bewähren tut sich auch, dass Eltern sich überlegen, was ihnen zu ändern wirklich wichtig ist. Das sollen aufs Mal nicht mehr als zwei, drei konkrete Sachen sein, die sie mit dem Kind umsetzen wollen. Und dann ist es auch sehr wichtig, dass Eltern als einheitliches Team auftreten und sich bewusst sind, dass sie nicht gegen das Kind, sondern für die Familie kämpfen..

Maja Zivadinovic
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Von Maja Zivadinovic am 28. August 2022 - 08:00 Uhr