Ein Müsliriegel enthält im Durchschnitt drei Würfelzucker, ein Glas Orangensaft zehn und ein Fruchtjogurt bis zu elf Würfel.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viel Zucker wirklich in alltäglichen Lebensmitteln steckt, die eigentlich ein «gesundes» Image haben. Laut einer Umfrage des Max-Planck-Instituts aus dem Jahr 2018 unterschätzen 90 Prozent der Eltern den Zuckergehalt von Lebensmitteln. Ihnen ist nicht bewusst, dass drei Deziliter Coca Cola gleich viel Zucker enthalten, wie ein Becherchen Erdbeer-Joghurt.
«Polydextrose, Maltit, Zyclomat und so weiter... Ich glaube, es gibt 70 verschiedene Bezeichnungen für Zucker und Zuckeraustauschstoffe.»
Mattea Dallacker, Max-Planck-Institut
Das komme einerseits durch festgesetzte falsche Glaubenssätze bezüglich gesunder Ernährung, andererseits jedoch auch dadurch, dass Zucker viele Namen habe und in der Lebensmitteldeklaration oft schwer zu erkennen sei, sagt Studienleiterin Mattea Dallacker im Gespräch mit MDR: «Polydextrose, Maltit, Zyclomat und so weiter... Ich glaube, es gibt 70 verschiedene Bezeichnungen für Zucker und Zuckeraustauschstoffe.»
Doch in den vergangenen Jahren ist – unter anderem durch diese Studie – ein gewisser Aufklärungseffekt zu beobachten. Immer mehr Eltern versuchen, ihre Kinder zumindest im ersten Lebensjahr ohne Zuckerzusatz zu ernähren. Denn einem Kind, das in den ersten zwölf Monaten keinen Zucker isst, geht kein einziger Nährstoff verloren. Im Gegenteil: seine Gesundheit profitiert auf verschiedenen Ebenen.
Kylie Jenners Sohn Aire kriegt mit 12 Monaten sein erstes Eis
Auch Kylie Jenner scheint sich darüber Gedanken gemacht zu haben. Denn ein Video, welches ihren Sohn Aire (1) beim Glace-Schlecken zeigt, beschriftet Kylie mit den Worten: «Erstes Eis!»
Die Szene fand offenbar im Disneyworld-Park in Florida statt, den Kylie Jenner (25) mit ihrem Partner Travis Scott (30) und mehreren Kinder besuchte. Mit dabei waren auch Jenners und Scotts Erstgeborene Stormi (5) und deren ebenfalls fünfjährige Cousine Chicago, die Tochter von Kim Kardashian (42).
Bei der Eissorte, die Aire in die Welt des Zuckers einführte, handelt es sich um Disney's berühmte Ananas-Dole-Whip-Glace. Dieses Soft-Ice besteht aus zusammengemixten Ananasstücken, Zitronensaft, Zucker, Vanilleeis und Rahm.
So profitieren Kinder von einem zuckerfreien ersten Lebensjahr
Kylie Jenners Video-Story ist schon wieder Geschichte, sie löschte sich nach 24 Stunden selbst. Was bleibt ist der positive Effekt, den der reduzierte Zuckerkonsum im ersten Lebensjahr auf Aires Gesundheit haben wird.
1. Ernährungsgewohnheiten: Die Ernährungsgewohnheiten der ersten Lebensjahre bleiben wahrscheinlich ein Leben lang. Beobachtungsstudien zeigen, dass vor allem die ersten 1000 Tage eines Lebens dafür entscheidend sind, ob ein Kind später ein Übergewichts-Risiko hat oder nicht. Denn wenn Kinder viel Zucker (oder Zuckeraustauschstoffe) essen, wird ihr Geschmackssinn auf Süsses geprägt.
2. Zahngesundheit: Zucker schädigt die Zähne: Wissen wir alle. Zucker bietet den Karies-Bakterien Nahrung. Diese Bakterien machen unsere Zähne kaputt. Was jedoch weniger bekannt ist: Kinder mit gesunden Milchzähnen sind zu 90 Prozent auch im Erwachsenenalter zahngesund. Und die Zahngesundheit eines Kindes kann sich auf die körperliche Gesundheit im Erwachsenenalter auswirken. Unsere besten Tipps für saubere Beisserchen findet ihr unter diesem Link.
3. Darmflora: Zucker stört die Darmflora – unter anderem fördert er das Wachstum von Pilzen. Dadurch kann es zu Verdauungsproblemen aber auch ernsthaften Erkrankungen kommen.
4. Immunsystem: Kinder, die weniger Zucker essen, werden im Normalfall auch weniger krank. Denn Zucker fördert Entzündungen und schwächt das Immunsystem.
5. Diabetes: Wenn man über längere Zeit zu viel Zucker zu sich nimmt, steigt das Risiko, an Diabetes Typ II zu erkranken, deutlich an.
6. Mangelernährung: Da Zucker das Hungergefühl kurzfristig und schnell befriedigt, kann er eine Mangelernährung begünstigen. Denn er liefert eine Lösung für das Problem Hunger, ohne die dazugehörenden Nährstoffe zu transportieren.
7. Konzentration: Kinder mit hohem Zuckerkonsum weisen häufiger Konzentrationsschwächen auf und haben dementsprechend in der Schule oft mehr Mühe. Sie werden wild und überdreht. Diesen Effekt beobachtet auch Prinz William (41) bei seinen Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis.
8. Sucht: Zucker macht süchtig, da er die Dopamin-Ausschüttung im Hirn aktiviert. Dasselbe passiert auch bei anderen Suchtmitteln.
Aber, wie der Volksmund so schön sagt: «Die Menge macht das Gift». Wer mit Bewusstsein und Mass an die Zuckerfrage herangeht, der muss nicht gleich dogmatisch leben. Prinz Daniel von Schweden macht vor, wie man Kinder gesund ernährt, ohne ganz auf Süsses verzichten zu müssen. Mehr dazu erfahrt ihr unter diesem Link.