Vor bald 20 Jahren gründete Queen Azizah von Malaysia (61) die Tunku Azizah Fertility Foundation – eine Stiftung, die kinderlosen Paaren dabei helfen sollte, eine Familie zu gründen. Nun ist es nichts Aussergewöhnliches, dass sich Royals wohltätig engagieren. Doch in einem aktuellen Interview mit dem Telegraph enthüllt Queen Azizah, dass hinter ihrem Engagement mehr steckt, als ein gutes Herz.
Abdullah von Pahang, (62), der heutige König von Malaysia, heiratete seine Frau im Jahr 1986. Nach der Hochzeit blieb das Ehepaar viele Jahre kinderlos. 1990 gebar Azizah einen Jungen, der noch am selben Tag verstarb.
Als 1995 ihr erster lebender Sohn zur Welt kam, wusste niemand, welche Leidensgeschichte Tunku Azizah («Tunku» heisst soviel wie «Majestät» oder «Mitglied der königlichen Familie») für die Familiengründung überstanden hatte: «Ich brauchte 16 Runden In-vitro-Fertilisation. Erst die 17. Behandlung war erfolgreich», so die Königin von Malaysia im Thelegraph. «Ich hätte niemals gedacht, dass ich so viele Kinder haben werde.»
Während König Abdullah von Malaysia Vater von neun Kindern ist, hat Aziza fünf davon auf die Welt gebracht. Ihre drei Söhne sind: Hassanal (26) und Muhahmmad (24) und Ahmad (21). Ihre Töchter: Afzan (21, die Zwillingsschwester von Ahmad) und Jihan (19). Dass sie ihr Mutterglück doch noch geniessen darf, damit hat Azizah nicht mehr gerechnet.
«Man geht los für eine Behandlung und kommt weinend nach Hause.»
Queen Azizah von Malaysia
Diese Freude möchte sie auch anderen kinderlosen Paaren ermöglichen. «Meine Stiftung hilft armen Familien und Paaren mit mittlerem Einkommen, die Kosten für eine Behandlung zu tragen», so Azizah. Doch die finanzielle Belastung sein nur eine Hürde, die Paare für die künstliche Befruchtung auf sich nehmen müssten. «Ich weiss, wie viel es kostet. Und die emotionale Herausforderung, die Menschen durch so eine Kinderwunschbehandlung durchmachen müssen, ist gross.» Sie habe die Zyklen als psychisch belastend empfunden. «Man geht los für eine Behandlung und kommt weinend nach Hause.»
Dass Queen Azizah so offen über ihre Erlebnisse und Emotionen spricht, ist aussergewöhnlich. Wie sie selbst bemerkt, gehören solche intimen Einblicke ins Gefühlsleben nicht eben zur Kultur, in der sie lebt. «Hier in Asien teilen wir unsere Probleme nicht gerne öffentlich. Aber ich habe mich entschieden, darüber zu sprechen, weil es Zeit ist, etwas zu unternehmen.» Mit ihrer Offenheit und ihrem Engagement möchte sie anderen betroffenen Frauen rund um die Welt Mut machen.
Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung. Davon finden zwei ausserhalb des weiblichen Körpers statt – also im Reagenzglas. IVF ist eine davon.
So funktioniert es: In vitro Fertilisation» heisst «Befruchtung im Glas». Bei dieser Behandlung wird der Frau nach einer hormonellen Stimulation eine Gruppe von idealerweise 5 -15 Eizellen entnommen und im Labor mit den aufbereiten Spermien des Mannes zusammengeführt. Hier treffen Hunderttausende Samenzellen auf die reife Eizelle und müssen ihren Weg durch deren Hülle selber finden. Dies ist exakt der gleiche Prozess, wie bei einer natürlichen Befruchtung – einfach nicht im Bauch der werdenden Mutter. Findet die Befruchtung im Glas statt, transferiert die Ärztin oder der Arzt den Embryo im Alter von wenigen Tagen zurück in die Gebärmutterhöhle.
Die drei weiteren Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung erklären wir euch unter diesem Link.