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Und das sagt Sexual- und Psychotherapeutin Dania Schiftan dazu

So halten Janosch Nietlispach und Alina ihre Liebe trotz Baby frisch

Seit Sunny auf der Welt ist, haben Janosch Nietlispach und Alina kaum mehr Pärchenzeit zu zweit. Das hat sich jetzt geändert. Ihr Sohn schläft neu montags auswärts. Wie die beiden diese Zeit nutzen, verrät der Ex-Bachelor hier. Ausserdem erklärt die Sexual- und Psychotherapeutin Dania Schiftan, warum es wichtig ist, sich Inseln ohne Kinder zu schaffen.

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Janosch Nietlispach und Alina

Janosch Nietlispach und Alina geniessen ihre Datenights.

instagram.com/janoschnietlispach

Gute Zeiten für Janosch Nietlispach (35) und seine Alina. Seit der Ex-Bachelor und seine Verlobte vergangenen November Eltern geworden sind, hat das Paar wenig Zeit für Zweisamkeit. Seit ein paar Wochen ist das anders. «Wir machen neu jeden Montag eine sogenannte Datenight», sagt Nietlispach zu SI Family. Einen Montag überrascht er Alina mit einem Programm, am anderen Montag ist sie an der Reihe.

Sich einfach mal treiben lassen geht nicht mehr 

Janosch und Alina haben aber nicht nur den Abend zur freien Verfügung. «Wenn wir Datenight haben, schläft Sunny auswärts. Einmal bei meinen und einmal bei Alinas Eltern», sagt Janosch. Während Alina ohne Sunny nicht so gut schläft, schläft Janosch selber wie ein Baby. «Sunny meistert das schlafen auswärts super. Er fühlt sich bei beiden Grosseltern enorm wohl.»

Für Janosch und Alina ist das ein Segen. «Wir sind so viel um Sunny herum, dass wir im Alltag kaum Zeit zu zweit haben. Auch sind wir natürlich nicht mehr so spontan wie vor Sunny. Einfach mal in die Stadt gehen, schlendern, sich treiben lassen, das können wir nicht mehr.»

Dass das so sein wird, war Janosch und Alina von Anfang an klar. Umso wichtiger war es ihnen, sich auch nach dem Kind bewusst Zeit zu zweit zu nehmen. «Freunde, die bereits Kinder hatten, legten uns schon lange ans Herz, uns um die Zweisamkeit zu kümmern», sagt Janosch. Am Ende sei es dann Alina gewesen, die das Zepter in die Hand genommen und die Datenight am Montag etabliert hat.

Janosch und Alina gestalten die Datenights so, dass sie sich mit der Organisation abwechseln. Einmal ist Janosch dran, dann Alina. Ist da der Druck nicht gross, den anderen ständig zu toppen? «Genau diese Befürchtung hatte Alina auch, es ist aber überhaupt nicht so.» 

Ganz bewusst Zeit ohne Kind geniessen

Es gehe nicht primär darum, wer die bessere oder pompösere Idee hat, es geht den beiden vor allem da drum, bewusst Sachen zu zweit zu machen. Das kann auch einfach nur ein Besuch im Restaurant sein. In den vergangenen Wochen waren Janosch und Alina aber nicht nur Abendessen. Die erste Datenight führte die Zwei in eine Paarmassage und nachher in ein Restaurant. 

Eine Woche später buchte Alina einen Kochkurs, das letzte Mal landete das Paar auf der Gokart-Bahn. «Es macht mir enorm Spass, Sachen mit Alina zu teilen, bei denen Sunny nicht dabei ist. Wenn wir zu zweit sind und uns nur auf uns konzentrieren dürfen, fühlen wir die Nähe und unsere Verbundenheit ganz intensiv.»

Gehen die beiden eigentlich also jeden Montag aus oder kann es auch sein, dass sie einfach zu Hause bleiben, Pizza vor dem TV essen und eine Serie bingen? «Wir haben das grosse Glück, dass Sunny ein super Schläfer ist», sagt Janosch. Der bald Einjährige geht kurz nach 19 Uhr ins Bett.

«So haben Alina und ich recht früh Feierabend und können zusammen auf der Couch chillen und etwas schauen. Oft liegen wir da, schauen ein bisschen etwas oder sind am Handy.» Das sei zwar schön, aber nicht zu vergleichen mit einem Abend, an dem sich das Paar bewusst Zeit für sich nimmt. 

Janosch freut sich jetzt schon auf die nächsten Montagabende mit seiner Liebsten. Wo geht es denn das nächste Mal hin? «Das kann ich doch nicht verraten, schliesslich ist es eine Überraschung für Alina!»

Das sagt die Sexual- und Psychotherapeutin Dania Schiftan

Liebe Frau Schiftan, wie schafft man es als Paar auch ein Paar zu bleiben, wenn ein Baby zur Welt kommt?

Das Beispiel von Janosch Nietlispach und seiner Verlobten zeigt sehr schön auf, dass die beiden vieles richtig machen. Sie haben verstanden, dass von nichts nichts kommt. Sie nehmen sich bewusst Zeit für ihre Beziehung und füreinander. Das ist sehr schön und sehr wichtig, um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Ich beobachte oft, dass sich werdende Eltern sehr auf ihre Rollen als Mütter und Väter vorbereiten und sich zu wenig mit sich als Paar nach der Geburt beschäftigen. Irgendwann finden sie sich dann an einem Punkt, wo sie sich aus den Augen verloren haben und nur genervt sind voneinander. 

Ist dann Hopfen und Malz bereits verloren?

Gar nicht. Man kann jederzeit Veränderungen angehen und wieder zueinander finden. Viele denken, dass der Zug quasi schon abgefahren ist, wenn man so tief im Alltag drin und so weit voneinander entfernt ist. Da sage ich jeweils, man kann durchatmen und muss die Hoffnung nicht aufgeben. Schon kleine Veränderungen können grosse Wirkung zeigen.

Reden wir zuerst über die Paarebene. Was kann ein Paar machen, das sich voneinander entfernt hat?

In erster Linie ist es wichtig, die Paar- und Sexuallebende als zwei Sachen anzusehen. Auf der Paarebene ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um einfach miteinander zu reden und einander zu fragen, wie es einem geht, was wen beschäftigt und wie man sich fühlt. Nicht alle haben die Möglichkeit, Kinder über Nacht wegzugeben, es kann aber schon reichen, ein Baby während der Stillpausen Nachbarn zu geben und die Zeit für einen Spaziergang zu nutzen.

Ihre Message lautet, wenn ich richtig verstehe, man soll vor allem in Kontakt und im Austausch bleiben?

Ja, absolut. Und zwar zu zweit. Es lohnt sich immer, Effort zu geben, um sich Inseln zu zweit schaffen zu können. 

Wie sieht es denn auf der sexuellen Ebene aus?

Das kann man so nicht generell beantworten. Das müssen Paare für sich selber definieren. Was wollen sie, wie wollen sie und wo steht überhaupt ihre Libido. Sind Kinder da, sind sie oft körperlich so nah an einem dran, dass das Bedürnis nach Nähe oft schon so gestillt ist, dass die Lust auf Sex schwindet. Ich rate zu Treffen zu zweit, in denen der Fokus auf die körperliche Nähe gelegt ist. Das heisst keinesfalls, dass es dann zum Sex kommen muss. Es reicht, wenn sich Paare einfach in den Armen liegen, sich den Rücken streicheln, sich einfach bewusst körperlich nah sind.

Man liest immer wieder, man soll fixe Zeiten abmachen, um Sex zu haben. Gut oder nicht gut?

Für viele Paare funktioniert das. Beim Essen kommt dann der Appetit. Wenn das so für beide Parteien funktioniert, finde ich fixe Sex-Zeiten super!

Zur Person

Dania Schiftan Sexual- und Psychotherapeutin
ZVG

Dania Schiftan ist selbstständige Sexual- und Psychotherapeutin. Neben der Praxistätigkeit ist sie Autorin und Podcasterin und gibt regelmässig Kurse, Vorträge und Workshops. Sie ist Autorin des Buches «Coming soon - Orgasmus ist Übungssache», «Keep it coming - Guter Sex ist Übungssache» und der Graphic Novel «Let's talk about Sex», die im Piper-Verlag auf den Markt gekommen sind. Ganz neu erscheint nun Schiftans Buch «Das Comeback deiner Lust - So entfachst du das Feuer in dir», ebenfalls im Piper-Verlag.

Maja Zivadinovic
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Von Maja Zivadinovic am 9. September 2024 - 07:00 Uhr