Wer sich die Mutterschaft rosarot vorstellt, kommt nach der Geburt selber auf die Welt. Mutter zu sein ist nämlich eine kunterbunte Angelegenheit. Und es kann nicht schaden, sich mit einer gewissen Flexibilität darauf einzulassen.
Diese Erfahrung hat offenbar auch Schwingerkönigin Sonia Kälin, 36, gemacht. Vor zwei Monaten hat sie ihrem ersten Kind, Töchterchen Lena, das Leben geschenkt. Nun sagt sie im Interview mit dem Blick: «Ehrlich gesagt ist es anstrengender, als ich es mir vorgestellt habe. Früher war ich auch gefordert – aber anders. Jetzt bestimmt Lena Tempo und Rhythmus.»
Mit Lena hat sich der Alltag von Sonia Kälin entschleunigt. «Früher war mein Tag dicht durchorganisiert. Heute bin ich schon zufrieden, wenn das Mittagessen gekocht ist.» Die Spitzensportlerin hat dadurch eine neue Lebensqualität entdeckt und liebt es, morgens mit ihrem Baby im Bett liegen zu bleiben und zu kuscheln. «Diese Veränderung schenkt mir eine neue Qualität, ich lebe mehr im Moment.»
Als Mama hat Sonia Kälin entdeckt, dass es schön ist, einfach in den Tag hinein zu leben, ohne viele Pläne zu machen, wie sie erzählt. «Mit einem Kleinkind ist Planen eher schwierig, darum nehme ich mir nicht zu viel vor. Sonst bin ich abends bloss enttäuscht.»
Ihr Mann, Stefan Halter, 32, unterstütze sie, wo er nur könne, schwärmt Sonia Kälin. In der Nacht stehe er auf und helfe ihr bei der Versorgung des Babys. Das Kinderbettchen, das er übrigens selber gezimmert hat, steht auf seiner Seite des Elternbetts zu Hause in ihrem Bauernhaus in Giswil OW. Wenn Lena in der Nacht Hunger kriegt, nimmt der Papa sie auf und reicht sie Sonia Kälin zum Stillen. Allerdings sei das gar nicht mehr so häufig der Fall, so die stolze Mama. Lena hat nämlich offenbar einen guten Schlaf.
In ihrer Elternrolle entpuppen sich Sonia Kälin und ihr Mann als tolles Team. «Eigentlich haben wir weniger Meinungsverschiedenheiten als vorher. Besonders wenn es um Lena geht, ziehen wir am gleichen Strick», so die «Donnstigs Jass»-Schiedsrichterin. Entscheidungen treffen sie gemeinsam als Elternpaar. Stefans Meinung sei ihr wichtig, sagt Kälin. «Ich möchte nicht alles allein bestimmen – Lena ist genauso seine Tochter, und ab dem Sommer wird er auch auf Lena aufpassen, wenn ich wieder arbeite.»
«Dank Hypnose wurde ich schwanger»
Das Stillen habe ihr zu Beginn grosse Mühe bereitet, gibt die Sportlerin ehrlich zu. «Ich hatte offene Wunden und wahnsinnige Schmerzen.» Nach diesen Anfangsschwierigkeiten klape es nun jedoch besser, sagt Kälin. Sie ist froh, dass sie durchgehalten hat, denn sie ist überzeugt: «Muttermilch ist das Gesündeste für das Baby und sein Immunsystem.»
Irgendwann soll Lena auch getauft werden, verrät die Schwingerkönigin im Interview. Der Termin dafür steht allerdings noch in den Sternen, denn erst einmal müsse sich die Situation rund um die Corona-Pandemie beruhigen. «Wir warten damit, bis die Restaurants wieder geöffnet sind und wir Gäste einladen dürfen.»