Sonia Kälin (38) wünschte sich von Herzen eine natürlich Geburt. Doch am Ende musste sie ihre zweite Tocher Noemi im April 2023 per Notkaiserschnitt entbinden. «Die alte Naht war bereits geplatzt», so die SRF-Moderatorin. «Das hätte für mich lebensgefährlich werden können.» Nach 12 Stunden Wehen musste sie den Traum von einer natürlichen Geburt deswegen erneut zur Seite legen.
Bereits während der Geburt ihrer ersten Tochter Lena vor zwei Jahren musste Sonia Kälin nach einem 26-stündigen Wehen-Marathon in einen Kaiserschnitt wechseln. Nun ist der Körper der Schwingerkönigin nicht nur durch die Spuren zweier Schwangerschaften, sondern auch durch die Narben zweiter Kaiserschnittgeburten geprägt.
«Und wisst ihr was? Ich fühle mich in beiden Bäuchen sehr wohl.»
Sonia Kälin
Ein Umstand, den die ehemalige Spitzensportlerin mit viel Selbstbewusstsein annimmt. Auf Instagram postet sie eine Fotocollage, auf der ihr Bauch vor der Mutterschaft und nach zwei Geburten zu sehen ist.
Dazu schreibt sie: «Vom War- zum Ist-Zustand. Zwei lange Schwangerschaften haben ihre Spuren hinterlassen, was völlig okay ist. Das obere Bild zeigt meine Körpermitte als aktive Sportlerin vor ca. 8 Jahren, das untere Bild als aktives Mami vor ca. 8 Minuten.»
«Und wisst ihr was?», hängt Sonia Kälin an. «Ich fühle mich in beiden Bäuchen sehr wohl.»
Die schwarzen Klebestreifen, die auf dem neueren Bauchfoto zu sehen sind, dienen der Rehabilitation und Heilung. Sie leide unter einer «grossen Rektusdiastase», erklärt Kälin. Natürlich werde sie in den nächsten Monaten die Schwangerschafts-Rückbildung weiter im Fokus behalten. «Ich bin mehr als nur gespannt, wie mein Bauch in 8 Monaten sein wird.»
Lest unter folgendem Link ein Interview mit Präventionsfachärztin Katharina Quack Lötscher dazu, wie der Bauch nach der Schwangerschaft trainiert werden kann.
Der Post hat Sonja Kälin Mut gekostet
Doch in der Zwischenzeit feiert sie erst einmal ihre neue Körpermitte: «Egal, wie mein Körper aussieht – ich werde im Sommer weiterhin einen Bikini tragen.» Schliesslich mache der Körper zwar Leute, «aber das Herz und der Charakter machen Menschen.»
Den körperlichen Veränderungen durch die Mutterschaft mit Neugierde und Stolz zu begegnen, statt mit Scham, gelingt nicht jeder Frau gleich leicht. Noch immer ranken sich um das Thema Tabus, Druck und auch Unwissen – erfahrt hier, welche 27 Tabuthemen rund um die Schwangerschaft sich hartnäckig halten.
«Auch ich habe, wenn ich ehrlich bin, etwas Mut gebraucht, um diesen Post zu veröffentlichen», sagt Sonia Kälin zu SI Family. Die vielen Rückmeldungen dazu bestärken sie jedoch.
«Ich erlebe einen sehr wertschätzenden Umgang mit dem Körper der Frau»
Sonia Kälin
Die Reaktionen seien durchwegs positiv, so Kälin. «Es haben sich Frauen bei mir gemeldet, die sich mit dem Post identifizieren können, aber auch Männer, die die Thematik aus der Perspektive des Partners erleben.»
Der Tenor sei eindeutig: «Der weibliche Körper ist genial. Im Moment sieht er vielleicht verändert aus, manche Dinge werden auch verändert bleiben, aber das gehört zum Prozess dazu. Ich erlebe einen sehr wertschätzenden Umgang mit dem Körper der Frau und seinen Leistungen.»