Splitterfasernackt und selig strahlend lässt sie sich beim Stillen ihres sieben Monate alten Sohns Isaac für die amerikanische «Elle» ablichten – und beweist damit einmal mehr, wie glücklich sie mit sich und ihrem fülligen Körper ist. Im ausführlichen Interview mit dem Magazin verrät Ashley Graham, was ihr zu ihrer Selbstliebe verholfen hat. Eine wichtige Rolle hat offenbar ihre Mutter gespielt.
Ihre Mutter scheint ihr bezüglich Selbstliebe schon immer ein tolles Vorbild gewesen zu sein, wie ihre Erinnerungen an ihre Jugend zeigen: «Sie machte das wunderbar, sie sprach nie schlecht über sich», sagt Ashley Graham in dem Interview. Nie habe sie von ihr negative Sätze gehört wie «Ich muss diese Falten verdecken, ich sollte ein paar Kilo abnehmen» oder «wenn wir uns zusammen vor dem Spiegel zurecht gemacht haben, hat Mama immer nur positive Bemerkungen über sich geäussert.» Und das habe auch ihr ein gutes Gefühl gegeben: «Ich dachte nie schlecht über mein Aussehen.» Das habe sich erst geändert, als sie zu modeln begann und Leute hören sagte: «Du solltest abnehmen, oder du kriegst diesen Job sonst nicht.»
Solche Aussagen hätten sie aber nicht motiviert, abzunehmen. Doch irgendwann habe sie gemerkt, dass es ihr gut tut, zu trainieren: «Es macht mich locker und ich fühle mich, als könnte ich alles erreichen.» Erreicht hat sie mittlerweile tatsächlich viel: Ashley Graham ist eines der bekanntesten und bestbezahlten Plus Size Models der Welt. Sport spielte übrigens – Mamas und Papas aufgepasst – schon in ihrer Kindheit in Nebraska eine grosse Rolle: Ihre Eltern seien beide sehr sportlich gewesen. «Bewegung gehörte bei uns ganz natürlich zum Alltag, wir spielten Basketball, Fuss- und Volleyball.»
Als Ashley mit siebzehn nach New York zog, verlor sie vorübergehend den Bezug zum Sport – bis sie das Trainieren wieder für sich entdeckte und erlebte, wie gut es ihr tut. Heute sage sie gern: «Motion is Lotion.»
Mit ihrer Karriere und ihrer Body Positivity ist Ashley Graham ein Vorbild für Millionen von Fans und Followern weltweit. Sie selbst wählt sorgfältig aus, wem sie auf den Sozialen Medien folgt, wie sie im Interview erzählt: Wenn jemand Cellulite entferne oder Körperteile verändere, sei sie weg. «Solchen Leuten folge ich einfach nicht.»
Auch empfehle sie immer wieder jungen Frauen, auf ihre Sprache zu achten: «Ich denke, wir können unsere Erfahrungen mit der Sprache, die wir verwenden, tatsächlich ändern – ob gut oder schlecht», sagt sie. «Wenn du also etwas Schlechtes denkst, sage es nicht laut, denn sonst verwirklichst du es. Unsere Worte haben mehr Kraft als wir denken.»
Als Mutter eines sieben Monate alten Babys hat Ashley Graham zudem einen Tipp für alle Mütter, die mit den Veränderungen ihres Körpers durch Schwangerschaft und Geburt hadern: «Wenn ich mir meine neuen Dehnungsstreifen und die Veränderungen ansehe, die mein Körper durchgemacht hat, erinnere ich mich daran, dass wir als Frauen alle Superhelden sind», sagt sie. «Das sind nicht einfach Wunden, sondern Spuren einer Erfahrung, die mein Leben für immer verändert haben, und ich werde meinen neuen Körper feiern.»
Wie seid ihr aufgewachsen? Hattet ihr auch Eltern, die euch motivierten, mit eurem Körper zufrieden zu sein? Diskutiert unten in der Kommentarspalte mit.