Prinzessin Charlotte, 5, wird als Zweitgeborene immer etwas zurückstecken müssen. An erster Stelle steht ihr Bruder Prinz George, 6. Er wird eines Tages König. Sie aber bleibt Prinzessin. Oder doch nicht?
Tatsächlich kennt das britische Königshaus noch eine Steigerung von Prinzessin. Ein weiterer Schritt auf der royalen Karriereleiter. Eine Aufgabe, die nur Charlotte übernehmen kann. «Princess Royal», eine Art «königliche Prinzessin».
Eingeführt wurde der spezielle Titel in Grossbritannien im Jahre 1642, etwas abgeschaut aus Frankreich. Damals wurde Prinzessin Maria als erste überhaupt zur «Princess Royal» ernannt. Eine besondere Ehre, für die es mehrere Voraussetzungen zu erfüllen gibt. So kann nur die älteste Tochter eines Monarchen königliche Prinzessin werden. Und: Es darf immer nur eine geben.
Bis Prinzessin Charlotte also zur «Princess Royal» wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Zuerst einmal muss ihr Vater William König werden. Und vor ihm ist ja noch Grossvater Charles dran. Ausserdem gibt es aktuell bereits eine königliche Prinzessin: Prinzessin Anne, 69.
Auch Anne musste lange warten, bis sie zur «Princess Royal» ernannt wurde: Erst 1987, im Alter von 37 Jahren, erhielt sie den Titel. Obwohl ihre Mutter schon seit 1952 auf dem Thron sass. Aber damals lebte noch Annes Vorgängerin, Prinzessin Mary. Und auch nach deren Tod 1965 musste sich Anne noch 22 Jahre gedulden.
Denn: Zur «Princess Royal» wird man nicht automatisch, sobald die Vorgängerin stirbt. Sondern man muss offiziell ernennt werden – und es gab auch schon älteste Töchter von Monarchen, denen die Ehre verwehrt blieb. So muss sich wohl auch Prinzessin Charlotte zuerst beweisen. Wobei sie ja bereits mit Wohltätigkeitsarbeit begonnen hat, wie die an ihrem letzten Geburtstag publizierten Bilder gezeigt haben.
Entsprechend sind wir guten Mutes, dass Charlotte den Titel eines Tages von Prinzessin Anne erben wird. Ein Titel, der dann ihr alleine vorbehalten ist. Wer will da noch König sein!