Jeanette Winterson kann die Aufregung nicht so ganz verstehen: Nur, weil sie ein gefrässiges Kaninchen erlegt und gekocht hat, läuft die Twitter-Welt Sturm? «Dieses Jahr gibt es auf den Land viel zu viele Kaninchen», rechtfertigt die einstige Vegetarierin ihre Tat. Ausserdem würde das Fleisch von Hasen ja auch auf dem Markt verkauft werden. «Warum also nicht fangen und essen», fragt sie. Doch für Rechtfertigungen ist es bereits zu spät. Nachdem die 54-Jährige dem dreisten Nager öffentlich und aus Rache auf Twitter das Fell über die langen Ohren gezogen hat, sorgte sie für grosse Empörung.
Angefangen hat es mit einem Bild: ein gehäuteter Hase liegt auf der Küchenablage. Dahinter schon parat: der Topf. «Das Kaninchen hat meine Petersilie gefressen. Jetzt esse ich das Kaninchen», schrieb Winterson am vergangenen Sonntag. Und zeigte anschliessend die einzelnen Schritte der Zubereitung. Zum grossen Ärger ihrer Fans, die das Garen auf kleinster Flamme ganz und gar nicht goutierten und einen Shitstorm gegen sie starteten. Nicht einmal die Beigabe von Rosmarin, Thymian und Apfelwein konnte dafür sorgen, dass der Netzgemeinde das Wasser im Mund zusammenlief.
«Ich habe aufgehört Ihnen zu folgen», schreibt eine erzürnte Followerin. Und: «Sie machen mich krank. Ich werde nie mehr auch nur ein einziges Wort von Ihnen lesen. Ruhe in Frieden, kleines Kaninchen.» Gelegenheitsjägerin Winterson jedoch kontert: «Lesen Sie nur noch Bücher von Vegetariern? Wenn nicht: Warum ist Zuchtfleisch in Ordnung und selbst gefangenes nicht? Denken Sie mal darüber nach!» Dass Sie - und auch ihre Katze - noch weitere Twitter-Leser enttäuscht, kann die bekennende Bio-Konsumentin beim besten Willen nicht nachvollziehen. «No waste, no packaging, no processing, no food miles», schreibt sie zum Foto, auf dem sich ihr Stubentiger über die Innereien hermacht. Kurzum: Es sei kein Abfall entstanden und keine Verpackung verschwendet worden.
Immerhin: Ein paar Fans hat Jeanette Winterson auf ihrer Seite. «Schmackhaft und umweltfreundlich», findet Userin Annie-Marie Speed. Dieser Meinung schliesst sich Keith Morton an. «Sieht grossartig aus!», kommentiert er. Und fragt, welchen Wein sie dazu getrunken hat.