Die Mobilmachungsübung war für Soldat Jonathan A. ohnehin noch relativ neu und dann sitzt auch noch ein besonderer Gast im Auto: Bundesrat Guy Parmelin, 58. Der Verteidigungsminister wollte bei «seiner» Armee nach dem Rechten sehen und liess sich auch gleich aktiv in die Übung einbinden.
Die Krux an der ganzen Sache: Parmelin entschied sich spontan, nur noch Französisch mit dem jungen Soldaten zu sprechen, eine Sprache, die dem 26-Jährigen nicht besonders liegt und darum stottert er sich in holprigem «français fédéral» durch die Übung. Herrlich lustig!
Und dann wurde das Ganze auch noch gefilmt. Das Video der «Schweizer Illustrierten» ging darauf hin viral. Über 130'000 Facebook-Userinnen und User haben den Clip auf der SI-Facebookseite bis anhin gesehen (Stand Samstag, 9. Dezember 12.00 Uhr).
Facebook-Fans fühlen mit dem Soldaten
Jonathan A. kann aber über seinen Ruhm lachen und ist sich sicher: «Viele meiner deutschsprachigen Kameraden, auch ausserhalb dieses Bataillons, hätten diese Kontrolle nicht besser in französischer Sprache durchführen können.»
Womit er wohl Recht hat. Die Facebook-Fans der «Schweizer Illustrierten» fühlen auf jeden Fall mit ihm mit: «Da werden Erinnerungen wach!» Oder: «Bei mir hätte das noch schlimmer geklungen», steht in den Kommentaren.
«Der Bundesrat hat sich sehr korrekt verhalten»
Und dennoch ist Jonathan A. stolz auf sich: «Die Kameraden haben mich im Anschluss an die erfolgreiche Überprüfung des Fahrzeuges und Insassen gelobt. Wir haben uns gefreut, dass die Kontrolle ohne Interventionen und Hilfe von aussen korrekt durchgeführt werden konnte. Der Bundesrat hat sich ja auch sehr korrekt verhalten», sagt der Soldat lachend.
Und ganz nebenbei hat er auch noch etwas in Sachen Französisch gelernt: «Trotz der Wichtigkeit dieser Kontrolle und deren Ernsthaftigkeit, habe ich die Situation sehr cool gefunden. Wer darf schon einen Bundesrat kontrollieren? Das französische Wort ‹Steuerrad› werde ich bestimmt nie mehr vergessen!»
«Französischausbildung ist nicht Sache der Armee»
Auf die Unkenrufe, dass das Militär besser in Bildung investieren sollte, antwortet Jonathan A.: «Nein. Dies ist nicht die Aufgabe der Armee. Als deutschsprachiges Bataillon leisten wir unseren Dienst in der entsprechenden Sprachregion. Der Wachdienst wird dementsprechend in dieser Sprache ausgeführt.» ... Ausser, wenn ein Bundesrat zu Besuch ist.
Die Aufnahmen entstanden im Rahmen eines Interviewtermins der «Schweizer Illustrierten» mit Verteidigungsminister Guy Parmelin. Das ganze Gespräch darüber, Was er über Machosprüche denkt. Und wie er für Olympia weibelt, lesen Sie hier >>