Kenner reisen im Auto an. Die Überfahrt von Savona nach Bastia mit Corsica Ferries dauert etwa sechs Stunden. Kabine, ja oder nein? Die Stimmung auf Deck ist cooler. Mit einem «Pietra» in der Hand, dem korsischen Kastanienbier, geniesst man auf dem Liegestuhl den Fahrtwind. Korsika, bekannt für Wildschweine und seine kratzbürstigen Bewohner, war lange der Sehnsuchtsort für Camper, Kajaker, Kletterer, Individualisten. Seit Fürstin Charlène von Monaco bei Porto-Vecchio ein Sommerhaus mietete, ist die Insel im Mittelmeer salonfähig
Schroff: Die Nordwestküste Zerklüftete Felsformationen und Haarnadelkurven prägen die Gegend nördlich von Ajaccio. Beim Bummel durch die Gassen der Zitadellenstadt Calvi kitzelt der Duft von Lavendel und Crêpes die Nase. Weltklasse: die Moules im Hafen-Restaurant Le Nautic. Das ehemalige Fischerdorf Propriano mit seinen Beach-Clubs und dem pulsierenden Nachtleben überrascht mit Grandezza. Zu den Top-Stränden gehören die Plage de Cupabia und die Plage de Capu Laurosu. Prähistorische Leckerbissen sind die Menhire und die Turmbauten bei Filitosa im Tavaro-Tal.
Lieblich: Die Südostküste Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, lässt sich Bonifacio (die Stadt thront filmreif auf einer Kalksteinklippe) mit einem Feuerwerk feiern. Tagsüber fahren Boote zu den Ile de Cavallo und den Iles Lavezzi. Nahe der Bilderbuch-Buchten Santa Giulia (die Felsformationen erinnern an die Seychellen) und Palombaggia (sehr karibisch!) wimmelt es nur so von Campingplätzen. Mit dem eigenen Zelt oder Wohnmobil direkt am Meer wohnen? Für Familien mit Kindern sicher die günstigste und unkomplizierteste Variante.
Grünblau: Zentralmassiv Korsika hat 70 Gipfel, alle höher als 2000 Meter. Die Pässe sind landschaftlich sehr eindrücklich. Die Einheimischen nennen die Bergspitzen Fourches (Gabeln) oder Cornes d’Asinao (Eselsohren). Adrenalin-Junkies ziehts in den Parc Naturel Régional, der 40 Prozent der Insel abdeckt. Hier locken herrliche Wanderungen: zum Beispiel in der Calanche, einer bizarren Landschaft aus rötlichem Granit südlich von Porto. Oder rund um die Felsformation Notre Dame des Neiges. Der Purcaraccia im Gebirgsmassiv Col de Bavella ist der Fluss mit den spektakulärsten Rutschpartien für Canyoning-Fans. Die smaragdgrünen Naturbecken in der Solenzara gehören mit jenen des Fangos zu den beliebtesten Badestellen im deutlich kühleren Inland. Apropos Picknick: Nicht fehlen darf die würzige Wurst vom Nustral-Schwein. Und der Brocciu, der «König der korsischen Käse».
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