Auf Glück im Spiel folgt Pech in der Liebe - das erfährt Paketbote und Hobby-Pferdeflüsterer Henry Lafers (Oliver Mommsen, 53) in der Fernsehkomödie «2 unter Millionen» (13.1., 20:15 Uhr, das Erste) von Regisseur Matthias Tiefenbacher (60, «Extraklasse»).
Darum geht's in «2 unter Millionen»
Was tut mehr weh: Die Frau nach 21 Ehejahren an einen anderen zu verlieren - oder mit ihr nach der Trennung einen Lotteriegewinn teilen zu müssen? Der enttäuschte Paketbote Henry will von seinem unverhofften Reichtum bei der Scheidung auf keinen Fall die Hälfte abgeben. Und so versucht er - allerdings nur auf dem Papier -, die Ehe zu retten, während seine Frau Ellen Lafers (Jule Böwe, 54) beim Neuanfang einen klaren Schnitt machen möchte.
Von seinem neuen Reichtum weiss Tochter Flo Lafers (Anna-Lena Schwing, geb. 1996), die Geld für eine Journalistenschule benötigt, ebenso wenig wie sein bester Freund Mehmet Buballa (Kailas Mahadevan). Dass Henry auch bei seiner «Lieblingskollegin» Mona Kubelik (Nadeshda Brennicke) nicht mit offenen Karten spielt, kommt bei ihr nicht gut an. Sie erkennt Henry, für den sie mehr als nur Freundschaft empfindet, plötzlich nicht mehr wieder.
Auch Ellen wundert sich, als sie erfährt, dass der chronisch abgebrannte Henry ein Pferd aus einem professionellen Rennstall gekauft hat. Wo kommt das Geld her? Während es immer schwerer wird, sein Geheimnis zu bewahren, arbeitet er an seinem Traum: Sein Pferd soll den Grossen Preis von Deutschland gewinnen. Und damit das klappt, setzt Henry auf seine Maxime: Auch an Loser glauben...
Das macht den Film sehenswert
Zum einen macht die Story den Film sehenswert, denn wer hat nicht schon mal über einen möglichen Lottogewinn nachgedacht. In diesem Sinn ist es spannend, zu sehen, was Paketbote Henry mit dem überraschenden Geldsegen macht. Wird er schwach werden und alles verpulvern? Oder passiert vielleicht sogar gar nichts, weil er den Gewinn einfach nur auf die Bank bringt? Es ist eine Geschichte über kleine und grosse Träume, die das Leben verändern, wenn sie sich überraschenderweise erfüllen - so viel sei verraten.
Sehenswert machen den Film natürlich auch die Schauspieler.
Oliver Mommsens Traum nach seinem «Tatort»-Ausstieg (2001-2019) hat sich erfüllt, denn seither ist er bereits in unzähligen unterschiedlichen Filmen und Rollen zu sehen gewesen. In einem Interview mit spot on news sagte er 2020 dazu: «Dass ich nach dem Ende des ‹Tatorts› so viele unterschiedliche Rollen wie möglich spielen konnte, war genau das, was ich mir immer gewünscht habe: eine Vielfalt. Ich hatte ja nicht per se was gegen den ‹Tatort›. Ich hatte nur das Gefühl, dass es so eine grosse, starke, einzelne, klare Marke ist, ich aber Verwandlungskünstler bleiben will», so Mommsen. Und in «2 unter Millionen» gibt es für den ehemaligen Bremer «Tatort»-Kommissar, der in einer Woche seinen 54. Geburtstag feiert, sogar eine richtige Kussszene.
Und was würde Oliver Mommsen machen, wenn er den Jackpot knacken würde? «Erst einmal die Familie versorgen, also so, dass die Kinder zum Beispiel ein gutes ‹Startkapital› haben. Ein paar tolle Geschenke kaufen und ein paar Menschen überraschen und ansonsten würde ich genau so weiter machen wie jetzt. Mir fehlt es nämlich gerade an gar nichts», sagte der Schauspieler dem Sender.
Und auch Schauspielerin Nadeshda Brennicke ist immer wieder gern gesehen. Zuletzt war sie als Kriminaldirektorin Teil des Meret-Becker- Abschiedskrimis «Tatort: Das Mädchen, das allein nach Haus' geht» (2022). In «Schneewittchen und der Zauber der Zwerge» (2019) zeigte sie sich als Königin und Stiefmutter von der bösen Seite. Im Auftaktfilm der erfolgreichen Eberhoferkrimiverfilmungen, «Dampfnudelblues» (2013), spielte sie die trauernde Angie. Und im Biopic «Banklady» (2013) die Titelrolle, Deutschlands erste Bankräuberin Gisela Werler (1934-2003). Ihre Karriere startete die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin, darunter der Adolf-Grimme-Preis, mit dem Kinofilm «Manta - Der Film» (1991). Er erhielt das FBW-Prädikat «wertvoll» und kam vier Wochen vor «Manta, Manta» (1991) in die Kinos.
Auch Nadeshda Brennicke hat eine Idee, was sie mit einem Millionengewinn machen würde: «Mir ist von Freunden geholfen worden, als das Leben nicht so grosszügig mit mir umgegangen ist. Insofern würde ich als erstes versuchen, anderen Menschen Geld zu geben. In gewissem Rahmen tue ich das auch bereits. Es macht mir grosse Freude, Menschen in meinem Umfeld unter die Arme zu greifen, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Ich wünschte, ich könnte noch viel mehr tun», so die Schauspielerin.
Eine kleine Entdeckung in «2 unter Millionen» - zumindest für alle, die sie noch nicht kannten - ist Mommsens Filmtochter Flo Lafers. Gespielt wird sie von Anna-Lena Schwing. Erste Schauspielerfahrung vor der Kamera sammelte die gebürtige Bremerin 2013 in der TV-Serie «Die Pfefferkörner». Es folgten Rollen in Vorabendserien und Krimireihen. In ihrer Filmografie finden sich aber auch internationale Produktionen wie «In Your Dreams - Sommer ohne Eltern» (2014) und «Sløborn» (2020) oder das Dokudrama «Die Affäre Borgward» (2018), die Dramaserie «Friedmanns Vier» (2021) und Bjarne Mädels (54) vielfach ausgezeichneter Überraschungs-Hit «Sörensen hat Angst» (2021).