Insgesamt 30 Grand–Slam–Siege haben Steffi Graf (54) und Andre Agassi (53) errungen. Auch viele Jahre nach dem Ende ihrer erfolgreichen Tennis–Karrieren werden die beiden weltweit als Sportlegenden verehrt. Für ihre beiden Kinder sei das aber kein grosses Thema, wie Agassi jetzt in einem Interview verriet.
Kinder wunderten sich über Reaktion der Menschen
Die US–amerikanische Tennis–Ikone sprach vor dem «The Netflix Slam»–Spiel in Las Vegas, in dem Rafael Nadal (37) und Carlos Alcaraz (20) aufeinander trafen, mit dem US–Magazin «People» über Sohn Jaden Gil (22) und Tochter Jaz Elle (20). «Ich kann mir vorstellen, wie jemand das von aussen betrachtet. Irgendwie wird es diesen Moment geben, in dem sie sagen: ‹Das sind meine Eltern.›» Doch den einen Moment, in dem die zwei erkannt hätten, dass ihre Eltern Stars sind, habe es nie gegeben. Denn sie hätten ihn und seine Frau Steffi Graf stets in erster Linie als Mutter und Vater gesehen.
Agassi schilderte, dass seine Kinder gefragt hätten «Was ist mit diesen Leuten los?», wenn Menschen sie beim Einkaufen erkannt hätten. «Man durchläuft also eine ganze Phase, in der sie sagen: ‹Nun, es macht keinen Sinn, dass die Leute so reden, als ob es eine grosse Sache wäre.› Und dann beginnen sie herauszufinden, warum das eine grosse Sache ist.» Das ist im Hause Agassi/Graf jedoch offenbar ein Prozess gewesen, kein einmaliger Aha–Moment.
Die Reaktion der Menschen habe seinen Kindern jedoch geholfen, den Unterschied zwischen der Wahrnehmung von Ruhm und ihrem wirklichen Leben zu verstehen. «Sie begannen zu begreifen, dass sie hinter den Vorhang des Zauberers von Oz blicken, und ihnen wurde klar, dass das nicht alles ist», erklärte Andre Agassi. «Es herrscht also ein gesundes Gleichgewicht, das während des gesamten Prozesses gewissermassen unvermeidlich ist.»
Begeistert von der Technik der jetzigen Tennis–Stars
Andre Agassi bestritt am 3. September 2006 das letzte Match seiner Karriere. Seitdem habe sich im Bereich Tennis viel weiterentwickelt, betonte er ebenfalls in dem Interview. Er gab zu, das moderne Tennisspiel und seine Spieler, darunter Rafael Nadal und Carlos Alcaraz, zu bewundern. Er hätte keine Chance gegen sie, gestand er ein. «Wenn man jetzt wirklich über diese Jungs spricht, vom Standpunkt der Geschwindigkeit, vom Standpunkt der Drehung, vom Standpunkt der Technologie, der Athletik, dann meine ich die Wissenschaft hinter ihrem Training, ich meine, sie verändern die Geometrie des Spiels.»
Agassi sagte auch, dass er das professionelle Tennisspielen durchaus «vermisse». Denn damals habe er ein klar definiertes Ziel gehabt. Er habe im Laufe der Zeit aber herausgefunden, dass das Älterwerden seine Sichtweise verändert und ihm dabei geholfen hat, zu erkennen, was er am Tennis vermisst: «Also denkst du auch zurück und denkst dir: ‹Ich kann nicht glauben, was ich durchgemacht habe.›» Am meisten vermisse er aus einer aktiven Karriere, «dass man seinen Körper so gut kennt, dass man ihn tatsächlich wie einen Ferrari mit 3.900 Umdrehungen pro Minute fährt».