Camping liegt nach wie vor im Trend. Zwar ist nach der Corona-Pandemie weitestgehend wieder Normalität eingekehrt, doch viele ziehen eine Nacht im Zelt weiterhin einem Hotelzimmer vor. Wer sich dieses Jahr zum ersten Mal daran versuchen möchte, sollte ein paar wichtige Punkte beachten. Denn nicht nur auf die richtige Ausrüstung kommt es an, sondern auch auf den Standort.
Richtigen Standort wählen
Laut dem Deutschen Alpenverein versteht man unter den Begriffen Zelten oder Campen eine geplante Übernachtung im Freien, die ausserhalb von offiziellen Plätzen stattfindet. Doch hier gibt es einen Haken: Das Campieren ohne die Erlaubnis des Grundbesitzers ist hierzulande verboten. Wer beim Wildcampen erwischt wird, muss mit einem Bussgeld rechnen. So werden zum Beispiel in Bayern 10 bis 200 Euro fällig, wenn man ein Zelt oder den Wohnwagen verbotenerweise aufgestellt hat.
Steht das Zelt zudem unerlaubt in einem Naturschutzgebiet, können sogar bis zu 500 Euro drohen. In anderen Ländern ist das Campen in der Wildnis kein Problem. In Schweden oder Norwegen darf man beispielsweise überall sein Zelt aufstellen - ausgenommen natürlich auf Privatgrundstücken.
Trekkingplätze als Alternative
Vom Campen zu unterscheiden: Biwakieren. Dabei handelt es sich laut dem Deutschen Alpenverein um eine ungeplante Übernachtung im alpinen Gelände - ohne Zelt. Passiert dies vorsätzlich, wird Biwakieren in vielen Regionen mit Campen gleichgesetzt. Das bedeutet, auch hier ist man nicht vor möglichen Bussgeldern befreit. Von einem Notbiwak spricht man, wenn man sich verletzt hat oder das Wetter so schlecht geworden ist, dass keine andere Möglichkeit bleibt, als dort zu übernachten.
In Deutschland gibt es eine Zwischenlösung, um das Campen in der Natur zu ermöglichen. Kostenpflichtige Trekkingplätze haben allerdings meist eine beschränkte Kapazität und sind nur zu Fuss erreichbar. Ausserdem sind solche Plätze in der Regel nur für eine Übernachtung gedacht. Der Camper muss also jeden Tag einen neuen Schlafplatz suchen. Unter anderem in Schleswig-Holstein, im Schwarzwald, Frankenwald und in der Eifel gibt es solche Trekkingplätze. Mehr Komfort bieten natürlich Campingplätze. Allerdings sind diese deutlich teurer, dafür verfügen sie über Sanitäranlagen und vieles mehr.
Diese Utensilien müssen mit
Das Wichtigste beim Campen: das richtige Zelt auswählen. Die Grösse sollte nicht zu knapp bemessen sein, damit bequem notwendige Dinge verstaut werden können. Zudem sollte es wasserdicht und, wer es im Rucksack mit sich herumträgt, leicht zu transportieren sein. Für Schlafsack und Isomatte gilt das Gleiche. Bei letzterem ist ein selbstaufblasbares Modell zu empfehlen, dadurch nimmt die Matte weniger Platz weg. Im Sommer reicht im Normalfall ein dünnerer Schlafsack, allerdings kommt es auf den Standort an. Vor allem in den Bergen können die Temperaturen nachts stark abfallen. Am besten sich in einem Geschäft beraten lassen und im Zweifelsfall lieber zum Dickeren greifen.
Ein scharfes Messer, Besteck, Teller und Tassen, ein Campingkocher, eine Stirnlampe, ein Küchenhandtuch, ein Spülmittel sowie ein kleiner Schwamm zum Säubern des Geschirrs sind ratsam. Ein Campingtisch sowie Stühle sind für diejenigen ein Muss, die nicht gerne am Boden sitzen. Eine Wäscheleine kann praktisch sein, um Handtücher und Badesachen zu trocknen.
Richtige Kleidung wählen
Bei der Kleiderwahl sollte man darauf achten, dass es möglichst praktische Teile sind. Weniger ist meistens mehr. Wer eine Tube Handwaschmittel dabeihat, kann kleinere Flecken entfernen. Viele Campingplätze verfügen zudem über eine Waschmaschine. Ein dicker Pullover, falls es nachts kalt wird, und eine Regenjacke sollten immer auf der Packliste stehen. Ein Rucksack ist nicht nur für Wanderer ratsam, sondern auch für Tagesausflügler. Wer gerne Berge erklimmt, sollte immer seine Wanderausrüstung dabeihaben. Schliesslich weiss man nie, wann einen die Bergsteiglust überkommt.
Auf die Natur Rücksicht nehmen
Vor allem auf einem Trekkingplatz ist es wichtig, während der Dämmerungszeit leise zu sein. Ansonsten könnten Wildtiere gestört werden. Zudem sollte man nachts möglichst nicht mit der Stirnlampe durch die Gegend laufen, auch das könnte Tiere aufscheuchen. Selbstverständlich gilt es keine Abfälle zurückzulassen und den Platz so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Wer der Natur etwas Gutes tun will, kann auch den Müll von anderen entsorgen.