Am 3. Mai erscheint mit «Guardians of the Galaxy Vol. 3» der Abschluss der beliebten, im Jahr 2014 gestarteten Filmtrilogie rund um den von Chris Pratt (43) gespielten Star-Lord, die toughe Gamora (Zoe Saldana, 44), den humanoiden Waschbären Rocket (Bradley Cooper, 48), das einsilbige Baum-Wesen Groot (Vin Diesel, 55) und viele weitere, bunte und schillernde Charaktere in den deutschen Kinos.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten die Hauptdarsteller Pratt und Saldana, ob Fans auch auf «Guardians of the Galaxy Vol. 4» hoffen dürfen, wie sich die von ihnen gespielten Figuren im Trilogie-Abschluss verändert haben, und was sie alles Regisseur und Superhelden-Mastermind James Gunn (56) verdanken.
Marvel-Fans und Zuschauer lieben die «Guardians of the Galaxy»-Filme. Ihr Regisseur James Gunn wechselt jetzt allerdings zum Marvel-Konkurrenten DC. Denken Sie, es wäre möglich, die Reihe auch ohne ihn fortzusetzen?
Chris Pratt: Man möchte eine Fortsetzung natürlich nie ausschliessen, doch da James Gunn der Autor ist, der diese Trilogie auf die Leinwand gebracht hat, gibt es schon ein gewisses Gefühl von Endgültigkeit - unabhängig davon, ob die Guardians of the Galaxy über die Zeit in verschiedenen Wiederholungen weitergehen oder nicht, es Neubesetzungen gibt oder einige von uns für Cameo-Auftritte zurückkehren, oder irgendwie ein weiterer Film zusammengestellt wird. Da James alle drei Filme geschrieben und inszeniert hat - die Guardians of the Galaxy, wie wir sie kennen - fühlt sich das für mich ziemlich endgültig an.
Zoe Saldana: Absolut.
Ihre Figur, Herr Pratt, wirkt am Anfang des Films geradezu depressiv wegen seiner verflossenen Liebe Gamora. Was geht in Peter Quill vor?
Pratt: Peter Quill befindet sich in einem depressiven Zustand und ist niedergeschlagen. Er trinkt viel. Die Liebe seines Lebens, die Frau, die definiert hat, wer er ist, ist gestorben und kam in einer anderen Version ihrer selbst zurück. Das ist eine Version, die ihn nie getroffen hat. Also sind ihre geteilten Erfahrungen nicht mehr länger geteilte Erfahrungen. Sie sind lediglich Erinnerungen im Gedächtnis von Peter Quill. Deswegen ist er traurig und sehnt sich danach, irgendeine Art von Romanze wieder zu entfachen, wenn das möglich ist. Gleichzeitig bricht es ihm das Herz zu wissen, wie viel die Beziehung zu Quill und den Guardians of the Galaxy Gamora bedeutet hatte und wie gut sie ihr tat. Wenn ihn Zuschauer in diesem Film treffen, ist er innerlich gebrochen.
Frau Saldana, Ihnen bot sich in diesem Film die Möglichkeit, eine frühere Version Ihrer Figur zu spielen, die auf viele Arten gemeiner und härter ist. Hat es Ihnen als Schauspielerin mehr Spass gemacht, die gemeinere Gamora zu spielen?
Saldana: Es hat Spass gemacht, denn diese Gamora ist definitiv freier und wilder. Als ich das Skript von James Gunn las, fühlte sie sich wie eine ganz andere Person an. Am besten gefiel mir die Anspannung, die das Aufeinandertreffen mit den Guardians in ihr auslöst. Denn sie reden so vertraut mit ihr, und das ärgert sie, weil sie sich nicht an die Guardians erinnern kann. Sie kennt sie einfach nicht. Für Gamora ist das ein sehr verwirrender Zustand. Geliebt habe ich ausserdem, dass James Gunn Peter und Gamora trotz all dieser Dinge immer noch diesen Magnetismus zugestanden hat, obwohl sie das genaue Gegenteil der früheren Gamora ist.
Herr Pratt, Sie haben einmal gesagt, dass Sie Ihrem Regisseur James Gunn auf gewisse Weise Ihre Karriere verdanken und die «Guardians of the Galaxy»-Filme sehr viel für Sie verändert hätten?
Pratt: Ich glaube, James hat das über mich gesagt [lachen beide]. Nun, was ich damit meinte: Über eine lange Zeit wollte ich als Schauspieler einfach arbeiten. Und dann bekam ich auch Arbeit, was sich für mich wie ein Erfolg anfühlte. Ich musste nicht mehr kellnern.
Als dann «Guardians of the Galaxy» zu einer Möglichkeit wurde, wusste ich, dass ich die Fähigkeit hatte, ein physischer Actionheld zu sein. In «Zero Dark Thirty» hatte ich einen SEAL gespielt, und die Leute nahmen mir das ab, es wirkte glaubwürdig. Das gefiel mir, doch gleichzeitig wollte ich auch weiter Comedy machen. Da dachte ich mir: Vielleicht muss ich eine sonderbare Kombination meiner speziellen Art zu Schauspielern entwickeln - physisch zu sein, gemischt mit Comedy. Bis dahin hatte ich niemanden gesehen, der das tat.
Dann kam der «Guardians of the Galaxy»-Film daher, und James Gunn sagte mir: ‹Wir wollen jemanden, der Star-Lord spielt, aber die Figur aus sich selbst formt, seinen ganz eigenen Geist in sie hinein haucht und komplett zur Figur wird. Du wirst keine Version von etwas spielen, das jemand anderes jemals zuvor gemacht hat. Ich will jemanden, der originell und neu ist, und genug Selbstvertrauen besitzt, sein eigenes Ding zu machen›.
Als ich das hörte, dachte ich mir: ‹Wow, das ist genau das, was ich zu finden hoffe›. James gab mir also eine Plattform, um genau das auf die angenehmste Art zu tun, was ich gerne tue. Ausserdem leitete er mich an, verfeinerte mich, und brachte mir bei, wie ich noch besser sein konnte und noch mehr an mich selbst als Darsteller glauben konnte. Also ja, die Möglichkeit, die er geschrieben hatte, die er erschaffen hatte, diese Plattform, ich stürzte mich darauf, und sie katapultierte mich auf eine verblüffende Weise.