Boris Becker (54) ist schuldig - zu diesem Schluss kam am Freitagnachmittag die Jury der Strafkammer eines Gerichts in London. Laut übereinstimmenden Medienberichten sei er allerdings nur in vier von 24 Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Becker Teile seiner genauen Vermögenswerte in einem Insolvenzverfahren gegenüber seinem Insolvenzverwalter Mark Ford verschleiert hat. Damit droht Becker eine Haftstrafe. Das genaue Strafmass soll am 29. April verkündet werden.
Becker selbst musste sich seit drei Tagen in dem Gerichtsgebäude des Southwark Crown Courts nur wenige Kilometer von Wimbledon entfernt für die Urteilsverkündung bereithalten. Die Geschworenen hatten sich dafür insgesamt drei Tage Zeit gelassen, um zu ihrem Urteil zu gelangen. Die Verteidigung von Becker hatte argumentiert, dass ihr Mandant keine genauen Einblicke in sein Vermögen habe und er sich nicht um seine Finanzen gekümmert hat.
Ihm drohen sieben Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft glaubte diesen Ausführungen nicht. Becker schiebe seinen Beratern nur die Schuld in die Schuhe. Er habe absichtlich seine genauen Vermögensverhältnisse verschwiegen. Nun drohen ihm insgesamt sieben Jahre Haft. Boris Becker hat die Möglichkeit, mit seinen Anwälten gegen das Urteil Berufung einzulegen.