Noch drei Wochen bis zum diesjährige «GNTM»–Finale. Die Challenges werden heisser, die Rivalität zwischen den Models wird grösser. In Folge 15 (donnerstags, 20.15 Uhr, ProSieben oder bei joyn) wechselten sich lukrative Castings und aufregende Shootings ab. Vor allem das Nackt–Shooting à la «Durch den Monsun» stellte manches Model vor arge Probleme. Zwei Kandidatinnen nutzten hingegen ihre Chance und traten aus dem Schatten der Favoritinnen heraus. Am Ende musste Heidis ghanaischer Prinz überraschend abdanken.
Für ihre fünf weiblichen und sieben männlichen Models hatte Heidi ein wahrlich intensives Programm organisiert. Zunächst nahm sich Choreografin Nikeata Thompson (43) die Models beim Catwalk–Teaching zur Brust. Während sie Marvin (23) für seinen unverwechselbar coolen Walk lobte, machte sie Küken Fabienne (20) Feuer unterm Hintern: «Nur, weil du ein Rohdiamant bist, heisst das nicht, dass du nicht Gas geben musst.» Jermaine (20) bescheinigte sie: «Er will gewinnen, das kann ich sehen.» Ähnlich fiel ihr Urteil über Kadidja (21) aus: «Sie hat ein Ziel vor Augen – und das nicht erst seit gestern.»
«Und danach auf jeden Fall gewinnen»
Gemeinsam mit Grace (25) und Xenia (24) konnte die bisherige Top–Job–Abräumerin Kadidja ihren Siegeswillen gleich unter Beweis stellen. Ein namhafter Hersteller künstlicher Wimpern suchte ein neues Model–Gesicht für eine grossangelegte Kampagne. Hier beeindruckte zunächst Grace den Kunden mit ihrer Schilderung eines der prägendsten Momente ihres Lebens. Kurz nach Ausbruch des Krieges in ihrem Heimatland Syrien war ein Gleichaltriger aus der Nachbarschaft vor ihren Augen ermordet worden. Seither schätzt und geniesst sie jeden Lebenstag noch mehr. Den Zuschlag erhielt schliesslich Xenia – mittlerweile ihr dritter Job innerhalb kurzer Zeit. Die Dauer–Zweiflerin aus dem fränkischen Hof erfüllt sich Schritt für Schritt ihren Model–Traum. Das stellte sie auch beim hinreissenden Wimpern–Dreh in Prinzessinnen–Robe auf einem Märchenschloss unter Beweis. Ihr selbstbewusstes Statement danach: «Mein nächstes Ziel ist das Finale. Und danach auf jeden Fall gewinnen.»
Selbstzweifel–Attacke und heisser Video–Dreh mit ESC–Kandidatin
Beim Casting für die Werbe–Kampagne eines italienischen Kosmetik–Herstellers winkte Grace, Frieder (25), Xenia, Linus (25), Kadidja und Armin (27) gleich der nächste Job. Ihre Casting–Aufgabe: In Pärchen aufgeteilt sollten sie vor laufender Kamera eine herzliche Umarmung darstellen. Armin und Grace waren sich uneins: Geben wir das Liebespaar oder doch nur die besten Freunde? Ihre Darbietung wirkte auf die Kunden unecht und theatralisch. Absolut authentisch fühlte sich Kadidjas und Frieders Umarmung an. Sie griffen sich den Job und flogen zum Kampagnen–Shooting nach Sizilien. Favorit Armin liess der erneute Rückschlag zweifelnd zurück: «Bin ich so gut, dass es später für den ganz grossen Traum reicht? Oder fällt der ganze Turm aus Hoffnungen, die du dir aufgebaut hast, am Ende der Staffel um?»
Mehr Zeit für noch mehr Tiefsinn liess «Germany's next Topmodel» Armin aber nicht. Kurzerhand fand er sich mit den Zwillingen Julian und Luka (24), Jermaine und Marvin oberkörperfrei und frisch eingeölt in einer alten Fabrikhalle in L.A. wieder. Dort wartete Österreichs ESC–Vertreterin Kaleen (29) bereits auf die fünf Herren. Unter der Regie von Jordan Rossi räkelten und posten sie mit Kaleen für das offizielle Musik–Video ihres ESC–Hits «We Will Rave». Millionen ESC– und «GNTM»–Fans haben das Video bereits vor Ausstrahlung der Folge angeklickt, ihre Helden entdeckt und deren Sixpacks bewundert.
«Sie ist auch eine Frau und hat Töchter»
«Lord, have mercy!» So reagierte Kadidja auf die Ankündigung der abschliessenden, grossen Challenge dieser Folge. Die Nachricht vom anstehenden Nackt–Shooting schlug in der Model–WG wie eine Bombe ein. Für Beruhigung konnten da auch nicht die mitgesandten «Klebeunterhosen» sorgen, die grösseren Pflastern ähnelten und die entscheidenden Körperstellen während des Shootings verdecken sollten. Kadidja machte sich Gedanken darüber, was ihr Freund und ihre Familie davon halten würden, sie so zu sehen: «Ich muss das erstmal verarbeiten.» Dann vergoss sie bittere Tränen. Hoffnung gab ihr Heidi Klums (50) Anwesenheit am Set: «Sie ist ja auch eine Frau und hat Töchter. Und ich glaube nicht, dass sie etwas erwarten würde, was wir nicht machen möchten.»
Am Set fühlten sich Tokio–Hotel–Fans, zu denen Heidi Klum alias Kaulitz unzweifelhaft zählt, unweigerlich an deren Superhit «Durch den Monsun» erinnert. Sie und «GNTM»–Urgestein Rankin (58) hatten in einem weitläufigen Swimmingpool eine Sprinkleranlage und zwei Windmaschinen postiert. Davor posierten, in die hautfarbenen Klebepflaster und durchsichtige Regenmäntel «gehüllt», die zwölf Models vor Rankins Linse. Zuvor liessen Jermaine und Linus noch kurz ihre Anspannung ab. Linus' Frage, ob Jermaine schon Posing–Ideen für das spärliche Outfit entwickelt habe, beantwortete dieser spitz: «Das sage ich dir jetzt nicht, sonst klaust du alles – wie immer.» Soweit zur Frage, ob auch Männer Zickenzoff beherrschen.
Der Prinz mit dem Swag muss gehen
Beim Shooting zählte Jermaine dann zu den Besten. Rankin machte ihm wohl das maximale Kompliment, indem er ihm bescheinigte: «Du bist ein Model.» Unter den weiblichen Bewerberinnen stach Fabienne hervor. Die Solingerin, die lange unter dem Radar mitlief, hat in der Show die wohl erstaunlichste Entwicklung hinter sich. Auch Rankin lobte sie überschwänglich: «Heidi hat mir von dir vorgeschwärmt. Ich hatte meine Zweifel, aber du hast es wirklich drauf.» Wenig Lob gab es dieses Mal für die im Pool schüchtern und gehemmt wirkende Kadidja. Sie schaffte es am Ende gerade noch in die nächste Runde. Marvin, Sohn eines ghanaischen Königs, blieb das Weiterkommen aber verwehrt. Er konnte seine Scheu vor der Nacktheit nicht ablegen und schied aus. Im Lauf der Staffel haben den sympathischen Prinzen aus Bielefeld mit dem Swag auf dem Catwalk alle ins Herz geschlossen. In Folge 15 musste er endgültig abdanken.