Hollywood-Star Sean Penn (62) fürchtet um das Leben von Wolodymyr Selenskyj (45). Der ukrainische Präsident und dessen Familie seien «Ziel Nummer eins» und es sei «eine überwältigende Sorge» für ihn gewesen, Selenskyj nicht mehr wiederzusehen, sagte Penn auf der Berlinale-Pressekonferenz am Samstag. Diese Sorge habe ihn täglich beschäftigt, auch angesichts der «Zerbrechlichkeit des Lebens», so der 62-Jährige.
Für die Doku «Superpower» hatte Penn zusammen mit seinem Regie-Kollegen Aaron Kaufman den Staatsmann seit Kriegsbeginn mehrfach besucht. Das Ergebnis stellte er in Berlin nun als Weltpremiere vor. Dabei wurde er auch nicht müde zu betonen, dass man die Hilfen für die Ukraine auf allen Ebenen intensivieren müsse.
Drei Interviews prägten Penns Bild von Selenskyj
Penn interviewt Selenskyj während des Films dreimal persönlich, das erste Mal am Tag nach dem ersten Raketeneinschlag in Kiew im Jahr 2022. Dabei habe Selenskyj sich über Nacht von einem ehemaligen Komiker in einen unermüdlichen Kommandeur verwandelt.
«Es war eine sehr bewegende Art und Weise, jemanden kennenzulernen, und diese Zuneigung wuchs mit der Zeit», sagte Penn über seine erste Begegnung mit Selenskyj. «Abgesehen davon, dass ich meine Kinder bei ihrer Geburt kennengelernt habe, war dieser Tag mit diesem Mann der Höhepunkt, an dem ich ein grosses menschliches Herz voller Mut kennengelernt und gespürt habe.»
Die Berlinale 2023
«Superpower» ist Teil der Sektion «Berlinale Special». In der Kategorie ist auch die britisch-amerikanische Doku «Boom! Boom! The World vs. Boris Becker» von Alex Gibney (69) zu finden. Darin dreht sich alles um den ehemaligen Tennis-Superstar. Ebenfalls gezeigt wird der Horrorfilm «Infinity Pool» des kanadischen Regisseurs Brandon Cronenberg (43) mit Alexander Skarsgård (46) und der Animationsfilm «Loriots grosse Trickfilmrevue».
Die 73. Internationalen Filmfestspiele finden vom 16. bis 26. Februar in Berlin statt. 18 Filme konkurrieren im Berlinale-Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären. 15 Filme werden als Weltpremiere gezeigt, ausserdem sind drei Debütfilme vertreten. Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals der Welt.