Am 26. Oktober 1984 startete der ikonische Sci–Fi–Actionfilm «Terminator» (Originaltitel: «The Terminator») in den US–Kinos. Der Überraschungserfolg, der bei einem schmalen Budget von 6,4 Millionen US–Dollar die für damalige Zeiten fantastische Summe von knapp 80 Millionen Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielte, machte aus der «Steirischen Eiche» Arnold Schwarzenegger (77) einen grossen Star, der im Anschluss das US–Actionkino der 1980er Jahre dominieren sollte. Auch die Karriere von «Avatar»–Regisseur James Cameron (70) begann mit «Terminator» – daneben erzählt der Film eine Geschichte über den Aufstieg und die Gefahr von Künstlicher Intelligenz, die 2024 dringlicher denn je erscheint.
Killermaschine aus der Zukunft
Die Story von «Terminator» mutet schlicht, aber doch genial an: Eine Maschine, der Terminator (Schwarzenegger), reist zurück durch die Zeit. Denn im Jahr 2029 tobt ein Krieg zwischen Menschen und Maschinen. Die zentrale Intelligenz Skynet möchte nun den menschlichen Anführer John Connor töten, bevor er überhaupt geboren wird.
Zu diesem Zweck soll der Terminator im Jahr 1984 Connors Mutter Sarah (Linda Hamilton, 68) ermorden. Ein ebenfalls zurückgesandter Mensch, der Soldat Kyle Reese (Michael Biehn, 68), versucht Sarah Connor zu beschützen, und setzt dabei gemeinsam mit ihr John in die Welt.
Am Ende überlebt nur Sarah Connor gegen den Terminator. Gleich einem «Final Girl» im Horrorfilm kann sie den brandgefährlichen Widersacher schliesslich eliminieren.
Visionäre Action und Story
Camerons «Terminator» war auf vielfache Weise bahnbrechend. Ein mit zahlreichen, für die damalige Zeit vollendeten Filmtricks umgesetzter Action–Kracher, dessen zweite Hälfte beinahe nur aus einer einzigen, atemlosen, grossen Verfolgungs– und Kampfsequenz besteht.
Doch ist «Terminator» dabei mehr als ein plumper Actionfilm, zeigt Cameron doch immer wieder eindrückliche Bilder der verheerenden, postapokalyptischen Zukunft des Jahres 2029, in der drückend überlegene Maschinen die letzten verbliebenen Menschen jagen, als wären es Ratten oder anderweitiges Ungeziefer.
Selbstverständlich sind im Jahr 2024 auch die Parallelen zwischen der Geschichte von «Terminator» und dem unaufhaltsam wirkenden Aufstieg der Künstlichen Intelligenz unübersehbar. «Ich habe euch 1984 gewarnt, und ihr habt nicht auf mich gehört», sagte der grosse Regisseur erst im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit einer Diskussion über die Notwendigkeit, die Entwicklung der KI–Technologie zu regulieren, bevor sie eine grössere Bedrohung für die Menschheit darstellen kann.
Arnold Schwarzenegger und die heimliche Heldin
Vor diesem Hintergrund steht «Terminator» in einer Linie mit dem späteren Welterfolg «Matrix» der Wachowski–Schwestern: Viele der eben erwähnten Szenen aus dem desolaten Jahr 2029 hätten wohl ebenso gut in deren dystopischen Sci–Fi–Meisterwerk vorkommen können.
Doch daneben machte «Terminator» aus Arnold Schwarzenegger einen grossen Star. Lediglich 17 Sätze und weniger als 100 Worte spricht Schwarzenegger laut Zählung von Film–Fans in «Terminator» – darunter so ikonische, in die Popkultur eingegangene One–Liner wie «I'll be back!»
Für den ehemaligen Bodybuilder, der Mitte der 1980er Jahre gerade als Filmstar durchstarten wollte, stellte «Terminator» die schlicht perfekte Rolle zum idealen Zeitpunkt dar. Wortkarg und stoisch sowie absolut ausdruckslos mordete er sich gleich einem Slasher–Killer der frühen 1980er Jahre wie Michael Myers oder Jason Voorhees durch den Film.
«Arnie» avancierte durch «Terminator» endgültig zum Hollywoodstar. Im Anschluss an den Kultfilm trat er in testosterongeschwängerten Werken wie «Predator», «Das Phantom Kommando» oder «Total Recall» auf, und prägte das machohafte Actionkino der 1980er Jahre.
Sogar bei seiner späteren Politikkarriere als Gouverneur von Kalifornien profitierte Schwarzenegger noch von seinem «Terminator»–Ruhm, als er etwa während seiner Wahlkampagne im Jahr 2003 erklärte: «Hasta la vista baby to the car tax!» (auf Deutsch: «Hasta la vista, Baby, zur Autosteuer!»).
Ein ebenso grosser Star von «Terminator» ist jedoch im Rückblick die damals 27–jährige Linda Hamilton. Sie, die in den 1990er Jahren mit Regisseur Cameron liiert war und eine Tochter mit dem Filmemacher teilt, ist die eigentliche Heldin von «Terminator», die die Kampfmaschine in Teil eins noch mit einer gehörigen Portion Glück zu besiegen scheint.
In «Terminator 2 – Tag der Abrechnung» aus dem Jahr 1991 war Hamilton endgültig zur Actionheldin mit stahlharten Muskeln herangereift. Doch schon 1984 hatte ihr Cameron eine durchaus ungewöhnliche Rolle auf den Leib geschrieben, die sie mit anderen Heroinen des Regisseurs wie etwa Sigourney Weaver (75) in «Aliens – Die Rückkehr» (1986) teilt.