König Charles III. (74) hat sich zum Ausklang des zweiten Tages seiner aktuellen Deutschland-Reise einen besonderen Abschluss ausgesucht. Gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (67) besuchte der britische Monarch ein Ökodorf im brandenburgischen Landkreis Barnim und schlüpfte dafür sogar in einen weissen Kittel - einen sogenannten Reinraum-Anzug. Der Hintergrund: hohe Hygienemassnahmen in der dortigen Käserei. Charles legte sogar selbst Hand an und stellte gemeinsam mit den Betreibern einen royalen Käse her.
Wie die Pressesprecherin des Ökodorf Brodowin bereits vorab der «Bild»-Zeitung verriet, bestehe der Charles-Käse aus Kuhmilch und sei einem etablierten Produkt ähnlich, das schon im Sortiment sei: dem Brodowiner Bauernkäse. Anlässlich des Königsbesuchs sei dieser zusätzlich mit Möhrensaft verfeinert, um eine schöne, orange Farbe zu entfalten. Ausserdem bekomme er für den Wiedererkennungswert ein Kronen-Emblem. Der Käse müsse acht Wochen reifen, anschliessend werde er über den hauseigenen Online-Shop und in ausgesuchten Supermärkten regulär verkauft.
König Charles III. informierte sich auch über Tierhaltung im Ökodorf
Ausserdem wollte sich Charles im Ökodorf neben der Käserei auch über den Schutz von Feuchtgebieten und das Konzept bezüglich der gehaltenen Tiere informieren. 160 Milchkühe, 300 Milchziegen und 1.800 Hennen leben dort. Wie die Sprecherin ausserdem verriet, habe man im Januar eine Anfrage bekommen. Darin habe es geheissen, dass ein «Mitglied der britischen Regierung» gerne zu Besuch kommen würde. Dass es sich um den König handele, sei erst mit der Zeit klar geworden: «Aber grundsätzlich kann und darf uns jeder besuchen.»
Vor dem Besuch seien die Angestellten des Ökodorfs von Palast-Offiziellen gebrieft worden. Man solle sich an eine royale Etikette halten: «Ansprechen sollen sie den König nicht. Es heisst, sie dürfen agieren oder antworten, wenn sie gefragt werden.» Aber das sehe man entspannter: «Wir haben das Ansprechen jetzt nicht explizit verboten...» Was jedoch unerwünscht sei, seien private Schnappschüsse. Die Mitarbeiter wurden angehalten, das eigene Handy zuhause zu lassen: «Wir sind uns sicher, dass unsere Mitarbeiter wissen, wie man sich verhält», so die Pressesprecherin.