Nachdem Prinz Charles (73) am Dienstag (10. Mai) das erste Mal das Parlament eröffnet hat, rätseln die Briten: Wird er seine Mutter, Queen Elizabeth II. (96), ersetzen? Offenbar ist das vorerst nicht geplant. Royale Insider sind sich laut «The Sun» sicher: «Die Königin hat immer noch das Sagen», und das in «vollem Umfang».
Die 96-Jährige hat mit Mobilitätsproblemen zu kämpfen und musste daher die Parlamentseröffnung absagen. Das letzte Mal verpasste sie die wichtige Zeremonie 1963, als sie mit Prinz Edward (58) schwanger war. Dass sie nun abwesend war, führte zu Befürchtungen, dass die Monarchin ihre Aufgaben als Staatsoberhaupt generell nicht mehr wahrnehmen könne.
Die Queen arbeitet weiter
Quellen «aus allen königlichen Palästen» schlossen der «Sun» zufolge aber aus, dass Thronfolger Charles nun als Prinzregent fungiere. Ein hochrangiger Insider aus dem Königshaus wies demnach darauf hin, dass die Königin ihre Aufgaben erfülle, seit sie im Herbst zum ersten Mal beim Gehen Probleme zeigte. Elizabeth II. setzt seitdem unter anderem auf virtuelle Auftritte und Termine. Diese kann sie von Schloss Windsor aus erledigen, wo sie seit Pandemiebeginn hauptsächlich lebt und arbeitet.
Die Eröffnung des Parlaments in London sei «eine besondere Ausnahme» gewesen, weil die Zeremonie ihre Anwesenheit erfordert hätte. Nachdem sie am Montag ihren Arzt konsultiert habe, soll sie die Entscheidung getroffen haben, Prinz Charles zu schicken, heisst es weiter. Sie erliess ein einmaliges Dekret, das den Staatsräten Charles und Prinz William (39) die Befugnis gab, die Rede in ihrem Namen zu halten.
Das sind die Staatsräte der Queen
Die Monarchin kann gewisse Amtsgeschäfte an die Staatsräte delegieren, wenn sie verhindert ist. Diese haben aber keine Entscheidungsbefugnisse. Neben Charles und William sind derzeit auch Prinz Andrew (62) und Prinz Harry (37) Staatsräte. Der zweitälteste Sohn der Queen ist allerdings wegen des Epstein-Skandals von seinen royalen Aufgaben zurückgetreten, Enkel Harry ist mit seiner Frau Herzogin Meghan (40) in die USA gezogen und ebenfalls nicht mehr im Dienst der Queen unterwegs.
Umso wichtiger ist, dass sich Elizabeth II. auf Charles und William verlassen kann. Ein Insider erklärte nach deren Auftritt am Dienstag: «Die Königin war sehr stolz, ihren Sohn und Enkel einspringen zu sehen.» Sie habe das Event im Fernsehen verfolgt, heisst es. Prinz Charles wurde nicht nur von seinem Sohn, sondern auch seiner Ehefrau, Herzogin Camilla (74), begleitet.
Der ehemalige Pressesprecher der Queen, Dickie Arbiter (81), sagte dem Bericht zufolge über die Monarchin: «Ich würde sie noch nicht ganz abschreiben. Es ist eine schrittweise Übergabe, aber es ist nicht das Ende der Königin.» Um zur Parlamentseröffnung zu kommen, wäre viel Laufen und Treppensteigen nötig gewesen, erklärt er im Hinblick auf ihr Fehlen. Ihr Verstand sei aber «rasiermesserscharf», sie habe nur ein paar Mobilitätsprobleme. Sie sei in der Lage, die Rolle des Staatsoberhauptes zu erfüllen, so der Experte.
Bei den Feierlichkeiten zu ihrem Platin-Thronjubiläum Anfang Juni soll die Queen Auftritte fest eingeplant haben. Über alle anderen Termine will sie britischen Medienberichten zufolge wohl jeweils kurzfristig entscheiden.