Rapper Nipsey Hussle (1985-2019) wurde am 31. März 2019 auf offener Strasse erschossen. Jetzt hat ein Richter in Los Angeles das Strafmass von 60 Jahren bis lebenslängliche Haft verkündet. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.
Zwei weitere Männer wurden verletzt
Hussle wurde 2019 vor einem von ihm gegründeten Kleidungsgeschäft in Los Angeles erschossen. Beide, Täter und Opfer, wuchsen unter ähnlichen Bedingungen in einem Viertel im Süden der Stadt auf. Im Juli 2022 wurde der Mann zudem wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen sowie zweifachen Angriffs mit einer Schusswaffe von den Geschworenen für schuldig gesprochen. Zwei weitere Männer wurden am Tatort von Schüssen getroffen - beide überlebten.
Das Strafmass setzt sich demnach aus mehreren Urteilen zusammen: 25 Jahre bis lebenslängliche Haft wegen Mordes, 25 Jahre bis lebenslängliche Haft wegen des Gebrauches einer Schusswaffe und nochmal zehn Jahre, weil er die zwei weiteren Männer verletzt hatte.
Tat wurde nicht bestritten
Es war zuvor so gut wie sicher, dass der Täter eine hohe Strafe erhalten würde. Die Beweislage war erdrückend, so gab es etwa Aufzeichnungen von Überwachungskameras. Der Mann bestritt die Tat nicht, doch seine Anwälte plädierten auf keinen Vorsatz - er habe im Affekt gehandelt, hiess es. Die Staatsanwaltschaft und die Geschworenen sahen das anders und erkannten ein methodisches Vorgehen. Der Mann reagierte laut Medienberichten nicht, als sein Urteil verlesen wurde. Sein Anwalt Aaron Jansen erklärte gegenüber «ABC News», er werde gegen das Urteil Berufung einlegen.
Nipsey Hussle, mit bürgerlichem Namen Ermias Asghedom, war weltweit als Rapper bekannt, er erinnerte sich jedoch stets an seine Herkunft. Aufgewachsen in Crenshaw, einem Stadtteil von Los Angeles, setzte er sich lange Zeit für sein Viertel ein und bekämpfte unter anderem eine dort weit verbreitete Bandenkriminalität. Der zweifache Vater war Gründer des Labels All Money In. Er wurde 2020 posthum mit zwei Grammys ausgezeichnet.