Hannah Gutierrez–Reed (27) fordert von den Richtern, dass nun auch ihre Verurteilung wieder aufgehoben wird, nachdem der Prozess gegen Hollywoodstar Alec Baldwin (66) überraschend am Freitag eingestellt worden war. Im April war die am Set des Films «Rust» verantwortliche Waffenmeisterin wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18–monatigen Haftstrafe verurteilt worden.
Verfahrensfehler der Staatsanwaltschaft führte zur Einstellung des Baldwin–Prozesses
Im Oktober 2021 war die 42–jährige ukrainische Kamerafrau Halyna Hutchins (1979–2021) beim Dreh des Westerns durch eine Kugel aus einer von Baldwin gehaltenen Schusswaffe tödlich verletzt worden. Warum die Waffe mit scharfer Munition geladen war, ist bis heute unklar.
Alec Baldwin wird wegen des tödlichen Schusses nicht strafrechtlich belangt, nachdem das Gericht in Santa Fe im US–Bundesstaat New Mexiko den Prozess wegen eines Verfahrensfehlers der Staatsanwaltschaft endgültig beendet hatte. Baldwins Fall brach zusammen, als bekannt wurde, dass ein pensionierter Polizeibeamter den Ermittlern am 6. März einen Vorrat an Kugeln übergeben hatte. Informationen über diese Kugeln, aus denen womöglich auch die tödliche Kugel stammte, wurden Baldwins Verteidigungsteam nie übermittelt.
Auch Hannah Gutierrez–Reed von staatsanwaltlichem Fehlverhalten betroffen
Wie das Branchenmagazin «Variety» berichtet, behauptet die «Rust»–Ausstatterin nun, sie sei dem gleichen staatsanwaltlichen Fehlverhalten ausgesetzt gewesen, das vergangene Woche den Prozess gegen Baldwin platzen liess. In einem am 16. Juli eingereichten Antrag erklärte ihr Anwalt Jason Bowles, er habe seit ihrer Verurteilung wesentliche Beweise erhalten, die vor dem Prozess hätten offengelegt werden müssen.
Bowles beantragte ausserdem, Gutierrez–Reed aus dem Gefängnis zu entlassen und die Sonderstaatsanwältin Kari Morrissey wegen Fehlverhaltens von dem Fall abzuziehen. Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack–Altwies hat ihre weitere Unterstützung für Morrissey zum Ausdruck gebracht.
Am vergangenen Freitag befand Richterin Mary Marlowe Sommer, dass die Zurückhaltung von Beweisen durch den Staat es rechtfertige, Baldwins Totschlagprozess vorurteilsfrei einzustellen. «Wie kann es bei Ms. Gutierrez–Reeds Fall anders sein, mit dieser erwiesenen Litanei von ernsthaftem Missbrauch von Beweismitteln?», argumentierte Bowles in seinem Antrag. «Die absichtliche Vorenthaltung entscheidender Beweise durch den Staat hat die Integrität des gesamten Gerichtsverfahrens gefährdet.»