So romantisch wie in «Pretty Woman» scheint Richard Gere (75) privat nicht zu sein. In der Dezember–Ausgabe des deutschen «Playboy»–Magazins spricht er über Liebe als Transaktion. Gere sieht sexuelle Beziehungen zwischen Männern und Frauen eher als «Handelsgeschäft».
«Ich gebe dir etwas, und du gibst mir etwas dafür. Das ist nicht wirklich Liebe, sondern eine emotionale Transaktion», bewertet der Hollywood–Star Partnerschaften offenbar rational. Deshalb sei wahre Liebe auch so selten.
Wahre Liebe finde sich eher im Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern. «Da muss niemand lange nachdenken, ob er etwas tut. Das läuft spontan ab. Du machst, was für dein Kind nötig ist», findet der seit 2018 mit Alejandra Gere in dritter Ehe verheiratete Vater eines erwachsenen Sohnes. «Natürlich kann dich das frustrieren oder wahnsinnig machen, weil ständig deine Aufmerksamkeit verlangt wird. Aber all dem liegt eine tiefe, bedingungslose Liebe zugrunde», fügt Gere hinzu.
«Ich trage nicht mehr so viele Schutzhüllen»
Auch die Liebe zu anderen Menschen falle ihm erst im Alter leichter, «weil ich nicht mehr so viele Schutzhüllen trage». Die meisten Erwachsenen seien nicht offen. «Sie grenzen sich ab und sind nicht imstande, diese Rüstung abzulegen», bemängelt der US–Amerikaner. «Ich habe genügend Erfahrung in der Welt gesammelt, um zu wissen, was Bedeutung hat und was nicht. Wenn ich ganz offen und ungeschützt bin, dann fühle ich mich lebendig.»
Apropos Lebendigkeit: Über den Altersunterschied zu seiner 34 Jahre jüngeren Frau Alejandra mache er sich keine Gedanken. «Sie und mich und meine Frau wird es in 100 Jahren nicht mehr geben. Warum sollen wir uns etwas vormachen? Es gilt, sich damit abzufinden.» Auch über sein künstlerisches Erbe grüble er nicht: «Wenn ich eines Tages auf dem Sterbebett liege, denke ich sicher nicht an meine Filme», betont der 75–Jährige.