Die Rolle ihres Lebens hätte Sarah Jessica Parker (60) fast nicht angenommen. TV–Shows galten in den Neunzigern nicht unbedingt als Non–Plus–Ultra, wenn man als ernsthafte Schauspielerin Erfolg haben wollte. Eine neue, noch völlig unbekannte Serie über vier Frauen in New York war ein Risiko, aber Parker ging es ein, auch wenn sie damals noch nicht wissen konnte, wie nachhaltig die Serie ihre Karriere und die Popkultur beeinflussen sollte.
Bekannt war sie schon vorher: Erste Erfolge feierte Parker im Alter von 14 Jahren als «Annie» am Broadway, später spielte sie in Kultfilmen wie «Hocus Pocus», «Mars Attacks», «Der Club der Teufelinnen» oder «Ed Wood». 1998 stöckelte SJP schliesslich das erste Mal als Carrie Bradshaw in «Sex and the City» durch New York und wurde zur Kultfigur für nicht nur eine Frauen–Generation. Die Serie war für ihre Liebeseskapaden und Frauenfreundschaften bekannt – und für die ikonischen Outfits, die SJP gemeinsam mit der Kostümbildnerin Patricia Field (84) kreierte.
Wie ähnlich sind sich Carrie und Sarah Jessica?
Seit «Sex and the City» ist Carrie Bradshaw ein Synonym für ihren Namen geworden wie die Abkürzung SJP. Sie spielte die Rolle fast 100 Folgen lang in der Originalserie, in zwei Filmen und seit 2021 wieder im Spin–off «And Just Like That...». Trotzdem sollte man nicht den Fehler machen, Sarah Jessica und Carrie miteinander zu verwechseln. In mehreren Interviews machte SJP nach ihren Gemeinsamkeiten mit Carrie gefragt den Witz: «Wir sehen uns ähnlich.» Auch die Liebe zu New York und zu individueller Mode teilen die zwei. Das war es allerdings auch schon.
In Sachen Liebesleben hat SJP auf jeden Fall mehr Glück als ihre Serienfigur. Nach Beziehungen mit Robert Downey Jr. (59) und John F. Kennedy, Jr. (1960–1999) heiratete sie 1997 den Schauspieler und Regisseur Matthew Broderick (69). Das Paar hat einen 2002 geborenen Sohn und 2009 durch eine Leihmutter geborene Zwillings–Mädchen.
Mit den Kindern kam ein neuer Lifestyle
Dass SATC zwei Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes endete, war kein Zufall. SJP ordnete ihre Prioritäten neu und verabschiedete sich teilweise von ihrem alten Leben als schillernder Serienstar in New York City: «Die meisten meiner Freunde in New York sind Single–Frauen oder schwule Männer. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich sagen konnte ‹Ich kann heute nicht mit dir essen gehen. Ich will meinen Sohn ins Bett bringen.› Es ist eine ganz neue Art zu denken und es ist spektakulär», erklärte sie 2004 in einem Interview mit Oprah Winfrey (71).
Auch nach und neben der SATC–Arbeit hat SJP gut zu tun: Sie war in Filmen wie «Zum Ausziehen verführt», «Smart People» oder «Haben Sie das von den Morgans gehört?» zu sehen. Von 2016 bis 2019 spielte sie eine der Hauptrollen in der Serie «Divorce», die sie mit ihrer eigenen Produktionsfirma Pretty Matches auch mitproduzierte. Zudem nutzte SJP ihren Status als Fashion–Ikone: Sie brachte eine Modelinie für einen Discounter heraus, launchte mehrere Parfüms, kreierte nicht–traditionelle Brautmode, eine Kollektion von Accessoires und führte bis 2024 zehn Jahre lang ihre eigene Schuhfirma «SJP Collection».
Einen Traum hat sich SJP allerdings noch nicht erfüllt: ihren eigenen Lebensmittelladen. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag verriet sie Oprah, dass sie schon immer einen haben wollte: «Ich möchte, dass mein Laden ein Ort ist, an dem man eine laufende Rechnung führen kann. Ich möchte die Post für die Leute aufbewahren, wenn sie nicht in der Stadt sind. Ich möchte im Sommer Fahrräder vermieten.» Vielleicht steckt tatsächlich ein bisschen mehr «Gilmore Girls» in Sarah Jessica Parker als «Sex and the City».