«Ich bin nicht Howard Carpendale», betont der Schlagersänger G.G. Anderson (74) im Interview mit der «MDR Schlagerwelt» und gibt damit sein Karriereende bekannt. Nach der Veröffentlichung seines neuen Albums «Sieben Leben» am 7. Juni soll endgültig Schluss sein mit neuen Liedern aus seiner Feder. «Das ist mein 30. Studioalbum und es ist mein letztes Album. Es gibt kein Studioalbum mehr von G.G. Anderson in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten», erklärte er.
Neben der Arbeit an eigenen Hits werde er auch seine Tätigkeit als Songschreiber und Produzent für Künstler wie Thomas Anders (61) und Roland Kaiser (72) beenden. «Ich habe über 1.000 Lieder geschrieben, wir haben so viel Erfolg gehabt als Autoren, ich habe Schlagergeschichte geschrieben als G.G. Anderson», sagte er – der Ruhestand sei also verdient. Weitere Konzerte ziehe der Vollblutmusiker aber dennoch in Betracht, schliesslich habe er «kein anderes Hobby ausser Musik und es gibt nichts Schöneres, als auf einer Bühne zu stehen».
Rücktritt vom Rücktritt ist ausgeschlossen
Im Interview machte Gerd Grabowski, wie G.G. Anderson mit bürgerlichem Namen heisst, auch deutlich, dass seine Entscheidung endgültig sei. Er plane nicht, in die Fussstapfen seines eigentlich bereits 2003 zurückgetretenen Kollegen Howard Carpendale (78) zu treten, «der sich das anders überlegt und dann noch mal zurückkommt».
Der in Eschwege geborene Künstler steht schon seit über 60 Jahren auf der Bühne, davon seit 44 Jahren als G.G. Anderson. Seinen Durchbruch feierte er in den 1980er–Jahren mit Titeln wie «African Baby», «Mama Lorraine» oder «Am weissen Strand von San Angelo». Als Komponist arbeitete Anderson unter anderem für Mireille Mathieu (77) oder Rex Gildo (1936–1999). Aus seiner Begleitband entstand 1989 das Volksmusik–Duo Wildecker Herzbuben.